Die Stadtverwaltung Zwickau informiert:
Heute startet offiziell das vom Bund geförderte Projekt „Zwickauer Energiewende Demonstrieren“ (ZED)
Die Stadt Zwickau und ihre 12 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft geben heute den offiziellen Startschuss für das Forschungsprojekt „Zwickauer Energiewende Demonstrieren“ (ZED). Gemeinsames Ziel des 22 Mio. Euro-Vorhabens ist, in einem Stadtteil Technologien zu erproben und Maßnahmen zu entwickeln, um ein „Null-Emissions-Quartier“ zu erreichen. Bei der Auftaktveranstaltung, die um 12.30 Uhr im ubineum begann, stellen Beteiligte ihre Erwartungen und Vorhaben vor, die gemeinsam mit den Teilnehmern diskutiert werden. ZED ist eines von sechs durch den Bund geförderten Projekten im Bereich der „Energieeffizienten Stadt“.
Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Akzeptanz – ein Stadtteil wird zum Labor
Die Entwicklung und Erprobung der verschiedenen Maßnahmen erfolgt bei ZED weder auf der grünen Wiese noch in einem Neubaugebiet. Im Interesse der Übertragbarkeit auf andere Stadtteile oder Städte bildet ein gewachsenes Quartier im Zwickauer Stadtteil Marienthal mit mehr als 3.000 Wohneinheiten das Untersuchungsgebiet. In diesem leben rund 8.000 Menschen. Der Stadtteil wird damit in den kommenden vier Jahren zum Reallabor.
In der ersten, konzeptionellen Phase von ZED wird durch die Partner genauer geplant, welche Technologien und Maßnahmen zum Einsatz kommen sollen. Die Realisierungsphase dauert dann von 2020 bis Ende Oktober 2022. Bereits jetzt ist vorgesehen, den Anteil regenerativer Energien zu erhöhen, den Einsatz von Solar- und Geothermie sowie von Photovoltaik vor Ort zu steigern oder effektive Strom- und Wärmespeicher zu erproben. Auch die Elektromobilität soll eine Rolle spielen, etwa durch den Aufbau einer Ladeinfrastruktur.
Von zentraler Bedeutung ist, dass Erfahrungen und Forschungsergebnisse der Beteiligten in das Gesamtprojekt einfließen können. Außerdem gilt es, ganzheitliche Konzepte für die Organisation und den Betrieb zu etablieren. Dabei spielen auch die Wirtschaftlichkeit für Unternehmen und die Sozialverträglichkeit sowie die Akzeptanz für die Mieter eine große Rolle. Gerade angesichts des demografischen Wandels soll der Aspekt des Nutzerverhaltens eingehend beleuchtet werden. Mit dem interdisziplinären Projekt „Zwickauer Energiewende demonstrieren“ streben die Partner daher auch eine nutzerorientierte und -zentrierte Technologieentwicklung an.
Klimaschutz, Einsatz neuer Technologien, Praktikabilität, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Akzeptanz bei der Bevölkerung sollen bei ZED dementsprechend Hand in Hand gehen.
13 Partner geben Startschuss für innovatives Projekt
ZED ist eines von nur sechs aus mehr als 60 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im vergangenen Jahr ausgewählten Leuchtturmprojekten im Rahmen der Fördermaßnahme „Energieeffiziente Stadt“. Mit einem Gesamtbudget von 22 Mio. Euro gehört es zu den größten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Region. Durch den Bund wird das innovative Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von rund 16,5 Mio. Euro unterstützt. Den Eigenanteil tragen die Projektpartner, wobei die wissenschaftlichen Partner (WHZ, TUC, LMU) und die Stadt keine eigenen Mittel zur Verfügung stellen müssen.
Beteiligt sind neben der Stadt die Alippi GmbH Zwickau, Autoservice Demmler aus Wilkau-Haßlau, die Bauconzept Planungsgesellschaft mbH Lichtenstein, die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH, die Gesellschaft für intelligente Infrastruktur Zwickau mbH, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Zwickau/Vogtland, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Samson AG Frankfurt a.M., das SenerTec Center Sachsen aus Lauter-Bernsbach, die TU Chemnitz (TUC), die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) sowie die Zwickauer Energieversorgung GmbH. Die Projektleitung liegt in den Händen der Stadt Zwickau. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Tobias Teich von der WHZ.
Zur Auftaktveranstaltung im Zwickauer ubineum stellen am heutigen Donnerstag Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft das Projekt vor. Eröffnet wurde das Treffen durch Andrea Ulbrich, Referentin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Bundestagsmitglied Carsten Körber und Kathrin Köhler, Bürgermeisterin Bauen der Stadt Zwickau, sprechen zur Bedeutung des Projekts für die Region und die Stadt. Anschließend zeigen Vertreter der Projektpartner, welche Herausforderungen und Chancen sich durch ZED für die Branchen Energie und Soziales ergeben. Darüber hinaus wird ein etwa 4 x 2 Meter großer Demonstrator vorgestellt, der die künftige Versorgung mit Wärme, Strom und Information visualisieren und die Komplexität des Projekts veranschaulichen soll. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden das eigens kreierte Logo und Erscheinungsbild des Projekts.