Das Kulturamt informiert:
Am Sonntag, dem 10. Dezember, wird um 11 Uhr im Beisein von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß die Ausstellung „Zebra 6 ‑ Internationales Grafiksymposium des Kunstvereins Zwickau e. V.“ eröffnet. Die Ausstellung, die dann bis zum 28. Januar 2018 in der Galerie am Domhof, Domhof 2, zu sehen ist, zeigt die Ergebnisse des Internationalen Grafiksymposiums Zebra 6, das vom 22. bis 31. August 2016 unter dem Rahmenthema „Es gibt nichts, was uns nichts angeht“ (Heinrich Böll) in der Galerie am Domhof stattfand. Gleichzeitig wird die Ausstellung „Heimat. Susanne Freyberger“ im Kabinett eröffnet.
„Wo die Freiheit bedroht ist, ist die Sprache bedroht und umgekehrt.“ Diese Worte von Heinrich Böll treffen gleichermaßen auf die bildenden Künste zu wie auf die Kultur insgesamt, so dass die Entscheidung der Organisatoren, dem Grafiksymposium 2016 ein Böll-Zitat voranzustellen, eine gute Entscheidung war: „Es gibt nichts, was uns nichts angeht.“ Natürlich sind die Worte von Heinrich Böll nicht eng zu fassen, sondern im Bewusstsein einer großen Verantwortung, der sich die Menschen zu stellen haben ‑ die Künstler im Besonderen, die sich einer demokratischen Kunstform, der Grafik, gewidmet haben, die durch die Möglichkeit der Vervielfältigung viele Menschen erreichen kann.
Im digitalen Zeitalter aber müssen sich die grafischen Künste gegen eine Flut medialer Möglichkeiten behaupten, die den Menschen unterhalten, belustigen, zerstreuen, ihn der Verantwortung entheben oder mit gezielt falschen Informationen in die Irre führen ‑ oder aber die medialen Möglichkeiten in ihre Arbeit produktiv einbeziehen.
„Es gibt nichts, was uns nichts angeht.“: Mensch und Natur, Mensch gegen die Natur, gegen die Kreatur, Natur und Gesellschaft, politische Kontroversen, die sich zuspitzen bis an den Rand einer Katastrophe, der Mensch und seine Hilflosigkeit, sein Ausgeliefertsein, seine hinfällige Geborgenheit in einer kaum noch durchschaubaren Weltordnung – oder besser „Weltunordnung“! Die zehn Künstler aus Kirgisistan, der Schweiz, China und aus Deutschland stellten sich beim Internationalen Grafiksymposium 2016 der Herausforderung, auf diese „Weltunordnung“ bildnerisch zu antworten: Gerhard Bachmann, Patrick Fauck, Tanja Fender, Regina Franke, Annette Fritzsch, Karin Hilbers, Christin Karbaum, Li Feng, Anne Sevenich und Susanne Theumer.
„Es gibt nichts, was uns nichts angeht.“ Dieses Diktum Heinrich Bölls haben die Teilnehmer des Internationalen Grafiksymposiums „Zebra 6“ in vielfältigster Form, mit unverwechselbaren Sichtweisen und gestalterischen Mitteln umgesetzt – nicht lesbar wie ein aufgeschlagenes Buch – sondern in der Herausforderung des Betrachters, eine eigene Haltung zu beziehen zu den Problemen dieser „Weltunordnung“...
Gleichzeitig wird im sogenannten Kabinett der Galerie am Domhof die Ausstellung unter dem Titel „Heimat“ von Susanne Freyberger gezeigt. Besondere Impulse für ihr berufliches Leben erhielt Susanne Freyberger durch den Zwickauer Maler Edgar Klier und während ihrer Zeit als Assistentin des Malers Jörg Immendorff. Ihre in der Galerie am Domhof präsentierten Arbeiten beschäftigen sich einerseits mit dem Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Geborgenheit, andererseits mit den Themen Flucht, Abenteuerlust und der Sehnsucht nach Ferne in Bezug zum Lebenssinn. Das in Material und Technik breit aufgestellte Oeuvre soll die Reflektion der eigenen Lebensdokumentation unterstützen.
Hinweis zur Barrierefreiheit:
Zur Eröffnung der Ausstellung am 10. Dezember 2017 ist für maximal 15 Personen eine induktive Höranlage verfügbar. Um Voranmeldung zur Nutzung wird gebeten.