Schenkung an die Stadt Zwickau: Schweizer Sammler übergibt Werke von Ekkehart Rautenstrauch

veröffentlicht am: 21.11.2017

Der Schweizer Sammler Felix Stählin aus Basel hat am gestrigen Montag in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum Werke des in Zwickau geborenen Künstlers Ekkehart Rautenstrauch an die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Dr. Pia Findeiß übergeben. Ebenfalls anwesend war Prof. Walter Schnerring, Studienkollege und Freund des Künstlers, durch dessen Vermittlung die Werke nun nach Zwickau gekommen sind.

Übergeben wurden folgende Werke von Ekkehart Rautenstrauch: drei Objekte (Schaukästen) mit 3-D-Brillen-Konstruktion: „Folioscopes“ („Sägen, Metronom, Sanduhr“, „Wolf und Hund“ sowie „Elekttopartition“) sowie drei Einzelwerke, Computermalerei („Sägen, Metronom, Sanduhr“, „Wolf und Hund“ und„Elekttopartition“). Außerdem nahm die Oberbürgermeisterin eine DVD unter dem Titel „Brachland“ entgegen (9 1/2 Minuten mit Widmung an Stählins).

Das Sammlerehepaar, Heidi und Felix Stählin aus Basel, hat die Objekte 2007 im Rahmen einer Ausstellungseröffnung erworben. Die Werke stammen aus den Jahren 2006/07. Mit der Schenkung kehrt Ekkehart Rautenstrauch, der seit 1968 in Frankreich lebte und dessen Werke in zahlreichen französischen Museen gezeigt wurden, in seine Geburtsstadt zurück.

Ekkehart Rautenstrauch und Walter Schnerring lernten sich an der Kunstakademie Stuttgart kennen und blieben bis zum Tod Rautenstrauchs 2012 eng befreundet. Schnerring, später Hochschullehrer (PH und Universität in Kunstgeschichte), förderte den Künstler auch in Deutschland und begleitete viele seiner Ausstellungen.

Ekkehart Rautenstrauch ‑ ein deutsch-französischer Künstler aus Zwickau

Ekkehart Rautenstrauch (1941-2012) war ein deutsch-französischer Künstler und lebte seit 1968 in Nantes/Frankreich. In seinen Arbeiten versuchte Rautenstrauch, Musik und Malerei zu vereinen. So wie Töne, Rhythmen und Klänge sich zu einem Klangraum fügen, so sollte auch in seiner Kunst mit Farben, Zeichen und Bewegung ein „Bildraum“ entstehen.

Um die Plastizität seiner Bilder zu erhöhen, begann Rautenstrauch schon sehr früh, seinen Bildern Schnüre, Seile, Holzlatten und Plastikfiguren vorzulagern. Gern arbeitete er auch mit dem Mittel der Stereoskopie, um ein virtuelles Raumerleben zu ermöglichen. Sehkästen und „Sehbetrachter“ (observateurs stéréoscopiques), mehr Plastik als Sehhilfe, wurden aufgestellt.

Nach seinen Jahren in Paris begann Ekkehart Rautenstrauch in der Natur zu arbeiten. Er analysierte die Strömungen in der Zeitgenössischen Kunst, fing an, die eigene künstlerische Position kritisch zu hinterfragen. Hinzu kam die Lehrtätigkeit an der Kunstakademie und später an der Hochschule für Architektur in Nantes.

Biografie

1941: in Zwickau geboren

1945: Übersiedelung in den Westen Deutschlands, Jugend- und Schulzeit in Sulz am Neckar und Albstadt-Ebingen (Baden-Württemberg)

1962 bis 1967: Studium an der Kunstakademie in Stuttgart

seit 1968: in Frankreich, ab 1970 wohnhaft in Aigrefeuille/Nantes (Loire Atlantique)

1972 bis 1982: Professor in der „École des Beaux-Arts“ in Nantes

1982 bis 2007: Professor an der „École d'Architecture“ in Nantes

2012: in Nantes verstorben

Ausstellungen

seit 1970: nationale und internationale Ausstellungen, Einzel- und Gruppenausstellungen, Miro-Wettbewerb: 4. Preis

1972: Nantes, Galerie Argos „Aide à la première exposition”

1973: Aix la Chapelle (Köln) Neue Galerie „Teile zu einem Teil“

1975: Rennes, Maison de la Culture „Le temps d'une journée“

1977: Les Sables d'Olonne, Musée des Beaux Arts

1979: Nantes, Galérie Convergence „Partition visuelle”

1983: Nantes, Manufacture „Double Vision”

1985: Nantes, „Raumbilder, Memory 1-X”/ München, Holographie Galerie „Anaglyphen, Integraphien, Stereoskopische Objekte“

1988: Stadt Ostfildern „Für drei Augen“

1989: Paris, Galerie Convergence „Perspectives insolites”

1990: Berlin, Birdo-Academie „Binoculare Installationen“

1993: Rezé, Espace Diderot „Battement de cils“/ Berlin „Künstler für Europa“

2001: Nantes, Maison de l'Avocat, „Figures sonores pour une maison de bord de mer „

2005: Nantes, le Temple de gout „Les jours et les jours“

2006: La Chapelle Basse mer „Memorial pour le carré des fusillées espagnols, Orvault, l'Odyssée. Les modulations de la lyre“

2007: Nantes, BPA „Iris“/ Portland, 3D-Gallery „Urban Spaces”/ Urbach, Museum am Widumhof „Brachland“

2008: Nantes, Galérie Conflence „Kunstfabrik“/ Nantes, Galerie le Rayon Vert „Pixel/Pinsel“

2011: Ebingen, Galerie Albstadt „ZeichenRaumKlang“

 

Prof. Walter Schnerring, Dr. Pia Findeiß und Felix Stählin bei der Übergabe der Werke in den KUNSTSAMMLUNGEN
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