Das Amt für Schule, Soziales und Sport informiert:
Vor einer Woche war bundesweit der "Tag der kleinen Forscher". Einige kommunale Kitas machten jedoch gleich eine ganze Forscherwoche daraus und begaben sich täglich auf Entdeckertour. So auch die rund 60 Mädchen und Jungen der Kita "Anne Frank" in Marienthal, die am Freitag ihre Forscherwoche mit einem Fest abschlossen. Sylvia Lehmann, stellvertretende Leiterin der "Anne Frank" ist begeistert "Jede unserer Gruppen führte im Verlauf unserer Forscherwoche ihr eigenes Experiment durch. Einige der Kinder nahmen ihre Exponate sogar mit nach Hause, um sie voller Stolz Geschwistern und Eltern zu zeigen oder vorzuführen."
Vom Stolz und der Entdeckerlust der Mädchen und Jungen war am Freitagvormittag noch viel zu spüren. Alle Gruppen durften im festlich geschmückten Garten ihre Experimente und Ergebnisse präsentieren. Ein besonderes Highlight mit Schmunzeleffekt war der Auftritt des kleinen Samenorchesters. Sandra, 6 Jahre, erklärte danach, wie es entstand: "Wir haben Samenkörner in Eierbecher, Toilettenpapierrollen, Dosen oder kleine Gläser gesteckt und dann geschüttelt. Das hat sich alles anders angehört."
Nach den einzelnen Präsentationen ging es für die Kids noch einmal auf gemeinsame Entdeckertour. Jörg Schneider von der Grünen Liga Westsachsen e. V. war mit einem Eimer voll Kompost in die Kita gekommen und zeigte, wie viel Vielfalt in einem Humushaufen steckt. Welke Blätter, alte Kaffeefilter und Äste seien nicht nur vielfältiger Abfall, sie sind auch ein wichtiger Lebensraum für die Tierwelt. Sich davon zu überzeugen bedurfte bei den Steppkes keiner großen Aufforderung. Schnell hatten sie kleine Stöckchen in der Hand und durchforsteten den Haufen. Das Aufstöbern von Regenwürmern machte besonderen Spaß.
Das sich Vielfalt aber nicht nur auf die Pflanzen- und Tierwelt beschränkt, vermittelte Lilly Becker vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V., Kreisorganisation Zwickau. Vielfalt gibt es auch unter Menschen - ob durch ihre Herkunft, ihr Aussehen, ihr Wesen, ihre Kultur oder auch durch ihre körperlichen Gegebenheiten. Feinfühlig und kindgerecht vermittelte sie den Steppkes das Gefühl, wie es ist, nichts sehen und trotzdem aktiv am Leben teilnehmen zu können. Im Gepäck hatte sie Utensilien für Sehbehinderte oder Blinde, wie u. a. eine Schreibmaschine, ein Kartenspiel oder ein Blindenstock. Hier war Anfassen ausdrücklich erwünscht!
Auch eine Gaumenfreude war unter den Produkten der Forscherwoche. Eine der Kita-Gruppen beschäftigte sich ausführlicher mit dem Leben der Honigbiene und schleuderte am Ende sogar ihren eigenen Honig. Der wurde so schnell von den Kindern verputzt, dass die Erzieherinnen das Nachsehen hatten.
"Das Forscherfest ist ein wunderbarer Abschluss und zeigt vor allem auch die Vielfalt der interessanten Experimente und Ergebnisse." resümiert Sylvia Lehmann. "Wir forschen aber auch sonst wöchentlich. Durch unser Konzept der großen Altersmischung profitieren vor allem die Kleinen von den Großen und wecken somit schon frühzeitig Forscherneugier." Und das ist ganz im Sinne der Stiftung "Haus der kleinen Forscher", die sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik einsetzt und diese mit vielen Ideen und konkrete Anregungen für Kitas, Horte und Grundschulen fördert.