„Mit Leidenschaft“ – nächstes Schumann Plus-Konzert am 14. Mai

veröffentlicht am: 28.04.2017

Mit Leidenschaft begrüßt der italienische Pianist Luca Buratto am Sonntag, den 14. Mai 2017 um 17 Uhr sein Publikum im Robert-Schumann-Haus Zwickau. Auf dem Programm stehen Klavierwerke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Béla Bartók. Buratto errang beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb 2012 den 3. Platz sowie den erstmals vergebenen MDR-Figaro-Publikumspreis.

Die Klaviersonate f-Moll op. 57 Ludwig van Beethovens erhielt ihren Beinamen „Appassionata“ nicht vom Komponisten selber. Es war der Einfall des Verlegers Cranz in Hamburg, als er 1839 eine vierhändige Ausgabe herausgab. Offenbar beschrieb er mit dieser eigentlich musikalischen Vortragsbezeichnung „leidenschaftlich“ den Charakter so treffend, dass Musikliebhaber unter „die Appassionata“ bis heute die 1805 komponierte 23. Klaviersonate Beethovens verstehen. Die junge Clara Wieck war es, die bei ihren Konzerten in Wien 1837/38 diese Sonate erstmals öffentlich in einem Konzert vortrug und dafür vom Dichter Grillparzer in einem Gedicht besungen wurde.

Im tiefsten Wesen romantisch, halb wahr, zumeist aber ersonnen, den damals sehr beliebten Geheimbünden folgend vereinigten die Davidsbündler illustre lebende und verstorbene Persönlichkeiten und enge Freunde Robert Schumanns, denen er in seinen Davidsbündler-Tänzen op. 6 ein musikalisches Denkmal setzte. Gemeinsam mit Florestan und Eusebius, hinter denen Schumann sich verbarg und die gemeinsam die Davidsbündler-Tänze komponierten, kämpften sie wider die Philisterei. Beflügelt von der (heimlichen) Verlobung 1837 mit Clara Wieck komponierte er 19 Klavierstücke, von denen 18 in die Davidsbündler-Tänze Eingang fanden. Schumann selber fand in ihnen, wie er seiner Clara mitteilte „viele Hochzeitsgedanken“ in den Stücken, zitiert auch ganz offen aus Kompositionen seiner Braut.

Stark beeinflusst vom Klavierkonzert mit Blasorchester von Igor Strawinsky bei einer Aufführung in Budapest, mit dem Komponisten am Klavier, ließ sich Béla Bartók zu seiner Suite „Im Freien“ inspirieren. Er folgte Strawinsky auf seinem Weg, das Klavier vom romantischen Ton zu befreien und mehr als Schlaginstrument denn als Tasteninstrument zu begreifen. Folgerichtig ist der erste Satz auch „Mit Trommeln und Pfeifen“ überschrieben.

Der italienische Pianist Luca Buratto studierte u.a. in Bozen bei D. Cabassi und in Lugano bei W. Grant Naboré und trat im Schumann-Jahr 2010 beim Schumann-Festival des Mailänder Konservatoriums auf. 2015 gewann er beim Honens Klavierwettbewerb in Kanada, 2016 war er Artist in residance beim Musikfestival Vermont. 2017 gibt er sein Debüt an der Wigmore Hall in London.

Eintrittskarten zu 10 € (erm. 7,50 €) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in den freien Verkauf gegeben.

Luca Buratto - dem Zwickauer Publikum bekannt seit dem Schumann-Wettbewerb 2012 (Foto: Colin Way)
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