Ein Konzert wie Sonne und Regen

veröffentlicht am: 21.03.2017

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Mit der Siegerin des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs 2016 startet das Robert-Schumann-Haus am Sonntag, 2. April 2017 um 17 Uhr in den Frühling: Henriette Gödde wird, am Klavier begleitet von Michael Schütze, Schumanns Gedichte und Requiem nach Nikolaus Lenau op. 90, die Lieder aus dem Liebesfrühling nach Friedrich Rückert op. 37 von Robert und Clara Schumann sowie von Johannes Brahms die Lieder und Gesänge op. 59 und Richard Wagners Wesendonck-Lieder zu Gehör bringen.

Richard Wagner komponierte die fünf Lieder auf Texte Mathilde Wesendoncks 1857/58 im schweizerischen Exil in Zürich. Dort hatte er in Otto Wesendonck, dem Ehemann Mathildes, einen großzügigen Freund und Mäzen gefunden, ein Umstand, der Wagner nicht hinderte, Mathilde zu seiner Muse und erträumten, wenngleich nicht realen Geliebten zu machen. Die Wesendonck-Lieder und das Musikdrama Tristan und Isolde entstanden nicht nur musikalisch zur gleichen Zeit, sondern sind besonders in der Liebessehnsucht miteinander verbunden.

Johannes Brahms schrieb seine acht Lieder und Gesänge op. 59 in den Jahren 1870 bis 1873. Besonders bekannt wurden die beiden Regenlieder nach Texten des holsteinischen Dichters Klaus Groth, deren erstes Brahms auch in seiner G-Dur-Violinsonate verarbeitete. Doch nicht weniger bedeutend sind die beiden eröffnenden See-Lieder nach Johann Wolfgang von Goethe und Karl Simrock, die während eines Sommerurlaubs am Starnberger See entstanden.

Die Lieder aus Rückerts Liebesfrühling bilden ein einzigartiges Werk, sind sie doch die einzige Gemeinschaftsarbeit der Eheleute Robert und Clara Schumann. Ohne dass zunächst publik gemacht wurde, wer welches Lied komponiert hatte, entwickelten sich besonders die drei Lieder Clara Schumanns schnell zu Publikumslieblingen.

1850 vertonte Robert Schumann sechs Lieder aus der Feder Nikolaus Lenaus, den er 1838 persönlich kennen gelernt hatte. Im Glauben, Lenau sei verstorben, fügte Schumann am Ende ein Requiem für Lenau an – Lenau jedoch starb erst einige Wochen später in einer Irrenanstalt.

Henriette Gödde gewann beim 17. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb Zwickau 2016 den 1. Preis. Im gleichen Jahr sang sie als Erenice in Händels Sosarme im Rahmen der Händel Festspiele in Halle. 2017 gab sie ihr Debüt als Erda in Wagners Rheingold an der Oper Leipzig. Im Sommer wird sie im Rahmen des Young Singers Project ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen geben. Henriette Gödde studierte zunächst an der Universität der Künste Berlin Schulmusik, im Anschluss daran Gesang an der Musikhochschule Dresden bei Christiane Junghanns und Olaf Bär. Wesentliche Impulse erhielt sie in Meisterkursen bei Hernhild Romberger, Ingeborg Danz, Christa Ludwig, Gerold Huber und Helmut Deutsch.

Michael Schütze studierte an der Hochschule für Musik Dresden bei Ute Pruggmayer-Philipp und Gertraud Geißler und absolvierte sein Konzertexamen für Liedbegleitung mit Auszeichnung. Er erhielt u.a. Unterricht in der Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau. Einladungen zum renommierten Festival des Boston Symphony Orchestra folgend setzte er sein Studium am Tanglewood Music Center (USA) fort. Michael Schütze konzertierte als Solist verschiedener Orchester, darunter die Anhaltische Philharmonie Dessau. Regelmäßig wird er als offizieller Begleiter für internationale Gesangswettbewerbe verpflichtet, so zum polnischen Allunionswettbewerb Duszniki Zdroj, zum Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau, zum Wettbewerb des Bayrischen Rundfunks „La Voce“, den „NATS“ in Los Angeles und zum „Competizione dell’Opera“. Er ist Professor für Korrepetition und Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Dresden.

Eintrittskarten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in den freien Verkauf gegeben.

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Henriette Gödde und Michael Schütze konzertieren am 2. April im Robert-Schumann-Haus (Foto: privat).
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