60 Jahre Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau - Konzert mit Yves Henri am 18. März

veröffentlicht am: 17.02.2017

Das Robert-Schumann-Haus Zwickau informiert:

Am 14. März dieses Jahres haben die Zwickauer Schumannianer wieder einmal Grund zum Feiern, denn vor 60 Jahren wurde die Zwickauer Robert-Schumann-Gesellschaft wieder gegründet.

Aus diesem Anlass lädt die Gesellschaft am Samstag, dem 18. März zu einem Konzert mit dem in Zwickau bekannten und beliebten französischen Pianisten Yves Henry (1. Preisträger des XV. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs 1981 und inzwischen Jury-Mitglied beim Schumann-Wettbewerb) begehen. Jüngst legte er auf Originalinstrumenten eine CD-Einspielung u. a. mit Schumanns C-Dur-Fantasie und den Kreisleriana vor. Das letztere, vom Gespenster-Dichter E.T.A. Hoffmann inspirierte Werk steht auch auf dem Programm seines Konzerts im Robert-Schumann-Haus, bei dem weitere literarisch beeinflusste Werke aus Henrys französischer Heimat erklingen: der Zauberlehrling von Paul Dukas, Claude Debussys Prélude à l’après midi d‘un faune (in einer Klavierbearbeitung des Clara-Schumann-Schülers Leonard Borwick) sowie Maurice Ravels Gaspard de la Nuit. Das Konzert beginnt um 15 Uhr. Karten zu 10 € und 7,50 € (ermäßigt) sind an der Kasse des Robert-Schumann-Hauses erhältlich.

Ursprünglich schon 1920 auf Initiative von Martin Kreisig, dem verdienstvollen Initiator des Schumann-Museums und Zwickauer Ehrenbürger, ins Leben gerufen, geriet die Gesellschaft nach 1933 immer mehr ins Fahrwasser der NS-Ideologie und wurde 1943 zudem in die Deutsche Robert-Schumann-Gesellschaft umbenannt. Somit war 1945 zunächst an eine unmittelbare Fortführung ihrer Arbeit nicht zu denken.

Aber es galt, nicht nur die materiellen Schäden des Krieges schnellstens zu beseitigen, sondern auch das kulturelle Leben wieder aufzubauen und die positiven Traditionen der Zeit vor der Machergreifung der Nationalsozialisten fortzusetzen. Das betraf auch die Pflege des Schumannschen Erbes. Nachdem bereits ein Jahr nach Kriegsende das Schumann-Museum im Juni 1946 wieder eröffnet wurde und das erste Schumannfest der Nachkriegszeit im darauf folgenden Jahr stattfand, konnte am 11. September 1949 die Robert-Schumann-Gesellschaft innerhalb des Kulturbundes wiederbelebt werden. Doch schon zwei Jahre später wurde die Robert-Schumann-Gesellschaft zu einem Arbeitskreis degradiert und alle westdeutschen Mitglieder ausgeschlossen. Nachdem im Februar 1956 die Frankfurter Museums-Gesellschaft die Absicht geäußert hatte, in Frankfurt am Main, wo es schon vor dem Krieg eine starke Ortsgruppe der früheren Zwickauer Gesellschaft gab, selbst eine Robert-Schumann-Gesellschaft zu gründen, wurde die Neugründung einer Zwickauer Gesellschaft forciert, denn die Verantwortlichen im DDR-Kultusministerium sahen dies als ein dringend erforderliches Politikum an. Auf der Gründungsveranstaltung am 14. März 1957 wurde der Dresdner Musikwissenschaftler Prof. Dr. Karl Laux (1896–1978) zum Präsidenten gewählt.

Somit gab es nun in Deutschland zwei Schumann-Gesellschaften – eine in Ost- und eine in Westdeutschland. Auch nach dem Mauerbau 1961 versuchten beide Gesellschaften, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Die staatlich verordnete Abgrenzung während der DDR-Ära machte letztlich die Zwickauer Gesellschaft zwangsweise zu einer reinen DDR-Vereinigung. Dass trotzdem die Atmosphäre der Zwickauer Musikfeste und -wettbewerbe eine weltoffene und freundlich-aufgeschlossene blieb, wurde von allen Besuchern dieser Ereignisse dankbar gewürdigt.

Seit 1990 ist die Robert-Schumann-Gesellschaft eingetragener Verein und öffnete sich für Mitglieder aus aller Welt. Heute zählen zum Kreis der Mitglieder neben Musikfreunden aus Zwickau, Sachsen und ganz Deutschland namhafte Künstler und Musikwissenschaftler aus aller Welt.

Zu den wichtigsten Aktivitäten der Schumann-Gesellschaft, dem Förderverein des Robert-Schumann-Hauses, zählt neben der Durchführung von Konzerten – darunter in Kooperation mit dem Theater Plauen-Zwickau eine jährliche „Schumann-Gala“ mit historischem Programm –, die Mitgestaltung der seit 1963 in Zwickau beheimateten internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbe für Klavier und Gesang, die Durchführung von Vorträgen und der wissenschaftlichen Arbeitstagungen zu Fragen der Schumann-Forschung. Auch in die Verleihung des Robert-Schumann-Preises, der von 1964 bis 2002 jährlich und seit dieser Zeit alle zwei Jahre von der Stadt Zwickau an Interpreten, Musikwissenschaftler und musikalische Institutionen vergeben wird, die sich besondere Verdienste um die Verbreitung der musikalischen Werke oder die Erforschung von Leben und Schaffen Robert Schumanns erworben haben, ist die Gesellschaft involviert und erarbeitet die Kandidatenvorschläge.

 

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Robert-Schumann-Gesellschaft ist die Arbeit mit und für ihre Mitglieder. So gibt es jährlich Studienfahrten „auf den Spuren Robert und Clara Schumanns“, die u. a. nach Leipzig, Dresden, Asch und Bad Elster, Altenburg und Bayreuth führten, sowie ein öffentliches Weihnachtskonzert mit einer anschließenden Weihnachtsfeier der Gesellschaftsmitglieder.

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Karl Laux, Präsident der Robert-Schumann-Gesellschaft, vor dem Robert-Schumann-Denkmal am Schwanenteich 1960
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