20. Neujahrsempfang der Stadt Zwickau im Zeichen der Zuversicht und Tatkraft

veröffentlicht am: 05.01.2017

Besondere Zahlen bestimmten den gemeinsamen Neujahrsempfang der Stadt Zwickau und der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH in diesem Jahr: Zum 20. Mal trafen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beim ersten offiziellen Großereignis des Jahres aufeinander. Im Mittelpunkt stand der Dialog. 

Der städtische Jahresauftakt fand im Jahr 2017, also am Ende der Lutherdekade, ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums statt. Zwickau gilt als zweite Stadt nach Wittenberg, in der sich die Reformation vollständig durchsetzte. Diesen Fakt wird die Automobil- und Robert-Schumann-Stadt beginnend mit ihrem Neujahrsempfang mit vielgestaltigen Veranstaltungsofferten feiern.

Rund 400 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurden am Donnerstagnachmittag im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ in der Leipziger Straße 182 erwartet. Mit besonderer Freude konnte die Zwickauer Oberbürgermeisterin in diesem Jahr ihren Amtskollegen aus der Partnerstadt Dortmund begrüßen, denn der langjährige Oberbürgermeister Ullrich Sierau hatte sein Kommen zugesagt. In der ersten Reihe der Ehrenbürger saßen Alt-OB Rainer Eichhorn, Jürgen Croy und Erwin Killat. In den Reihen der Ehrengäste nahmen die Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann und Carsten Körber, zahlreiche Mitglieder des Landtages, sowie Medaillenträger aus den Vorjahren Platz.

Für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff sorgten neun Schauobjekte, die im Mittelgang zwischen Foyer und Saal aufgestellt werden. Es waren die beschrifteten Bänke, welche die Zwickauer „Sternendekorateure“ aus Anlass des 5. Jahrestages der Explosion des Hauses in der Frühlingsstraße am Schumannplatz als Denkmale für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) aufgebaut hatten. Dies geschah am 5. November und sollte ein Zeichen setzen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit, für Toleranz und Demokratie. Doch schon in den Folgetagen wurden sie beschädigt, zwei Bänke wurden gestohlen.

Mit einer Schweigeminute gedachten die Gäste des Neujahrsempfangs dem am 1. Januar 2017 nach langer und schwerer Krankheit verstorbenen Dr. Kurt Rudolph. Zwei Jahre zuvor, am 8. Januar 2015, war er für seine herausragenden Verdienste um die Stadt Zwickau mit der Martin-Römer-Ehrenmedaille ausgezeichnet worden. Als Sprecher der evangelischen Kirche kam er im Herbst 1989 an den Runden Tisch von Zwickau. Eine Bürgerinitiative brachte ihn als unabhängigen Kandidaten auf die Liste für die ersten Kommunalwahlen. 1990 zog Dr. Kurt Rudolph als Bürgermeister in das Rathaus ein. Er war seit der Gründung am 16. November 1990 bis zu seinem Ausscheiden am 30. April 2002 zunächst neben- dann hauptamtlich als Geschäftsführer der Städtischen Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft Zwickau mbH und Stadtwerke Zwickau Holding GmbH tätig. In dieser Zeit leistete er Pionierarbeit. Kurt Rudolph war maßgeblicher Impulsgeber und Initiator des ersten Zwickauer Neujahrsempfang im Januar 1998.

Die Einladungskarte für den Neujahrsempfang 2017 zeigt eine Ansicht der mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichneten Katharinenkirche und das Logo „Luther 2017“.  In ihrer Neujahrsansprache blickte die Zwickauer Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß unter anderem auf die Reformation, auf das Werk Luthers und schlug – gerade auch mit Blick auf all die Ereignisse, welche die Menschen in Zwickau, im Land und in der Welt erschütterten, aufwühlten und befremdeten ‑ mit einer Erkenntnis den Bogen ins Jahr 2017: „Es geht um allgemeine Werte: um Freiheit und Solidarität, um Mitmenschlichkeit und ein soziales Miteinander, um Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein“. Von Menschen, die diese Werte verinnerlicht haben und leben, sah die Rednerin viele im Saal der „Neuen Welt“ versammelt: Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren, Zwickauer Unternehmer, Kirchenvertreter, engagierte Politiker, Ehrenamtliche von Vereinen und Verbänden, engagierte Jugendvertreter, die sich in ihrer Stadt einbringen und fantasievoll zeigen, dass Zwickau Herz hat.

Von Optimismus geprägt war die Neujahrsrede der Zwickauer Oberbürgermeisterin. Gründe dafür gibt es reichlich. So habe sich die Situation mit Blick auf den Zustrom von Flüchtlingen und Asylbewerbern entspannt, so dass zumindest die Unterbringung der Menschen „nicht mehr die herausfordernde Aufgabe darstellt, die sie vor Jahresfrist noch war.“ Dennoch: „Dass uns die Integration der Menschen und die Ursachen von Flucht und Vertreibung nach wie vor bewegen und bewegen müssen, steht außer Zweifel.“  

Besser als befürchtet habe sich die Haushaltssituation entwickelt. Dies geschah, so die Oberbürgermeisterin, „dank der Finanzpolitik von Stadtverwaltung und Stadtrat, dank der Fördermittel von Bund und Land und dank weiterer Einflussfaktoren.“ Rund 1900 steuerzahlende Unternehmer und Unternehmen tragen zur Entwicklung der Stadt Zwickau bei. Viele von ihnen feierten 2016 ihr Firmenjubiläum, haben sich 25 Jahre und mehr am Standort Zwickau behauptet, weiterentwickelt und von hier aus erfolgreich agiert. Zudem gab es Neugründungen, die sich als Botschafter des Wirtschaftsstandortes Zwickau einen Namen machen.

Mit Freude und Dankbarkeit blickte die Oberbürgermeisterin auf ein Jahr zurück, das mit wichtigen Investitionen, unternehmerischen Erfolgen und mit der Tatsache verbunden ist, dass die Stadt ihren Ruf als soziale Stadt festigen konnte. In dieser Kontinuität wird es weitergehen. Das unterstreichen Vorhaben wie der Bau eines neuen Hortes in Oberhohndorf, die Errichtung einer Zweifeldhalle für das Clara-Wieck-Gymnasium, die Sanierung des Gewandhauses. Auf der Agenda stehen zudem der Neubau der Sprachheilschule, die Etablierung eines Ballportzentrums in Neuplanitz oder auch die Arbeit am Strategiepapier „Handlungskonzept Wirtschaft 2025“.

Die Vorbereitungen zu Großveranstaltungen werden die Zwickauer schon im laufenden Jahr beschäftigen. 2018 steht ihnen ein unvergessliches Festjahr bevor, das mit der Nacht der Nächte beginnt und bis in den Dezember zelebriert wird: Die Stadt feiert ihren 900. Geburtstag. 

Auch danach geht es weiter: Dankbar ist das Stadtoberhaupt dem Freistaat, dass die Landesausstellung Industriekultur 2020 in Zwickau sein wird, direkt neben dem August Horch Museum, dass 2017 seinen Erweiterungsbau eröffnet. Mit vielen tollen Veranstaltungen wird ‑ beginnend mit einen Festkonzert am 13. Januar ‑ eine Einrichtung ihren 70. Geburtstag feiern, mit der sich viele Menschen aller Altersklassen stark verbunden fühlen: das Robert Schumann Konservatorium.

Für den musikalischen Teil war das Philharmonische Orchester Plauen–Zwickau zuständig. Zu Beginn und gleich vor der Begrüßung durch die Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Zwickau, Bürgermeisterin Kathrin Köhler, erklang Ludwig van Beethovens Ouvertüre zur Schauspielmusik „Egmont“ unter Leitung von GMD Lutz de Veer. Später folgte Felix Mendelssohn Bartholdy, der 4. Satz Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ aus Sinfonie Nr. 5 op. 107, „Reformations-Sinfonie“.

Der Direktor des Robert-Schumann-Hauses Dr. Thomas Synofzik brachte im Veranstaltungsverlauf Johann Sebastian Bach zu Gehör: Nun freut euch (Martin Luther) BWV 734 (arr. Feruccio Busoni). Der Tradition aller bisherigen Neujahrsempfänge folgend ging der offizielle Teil des 20. Zwickauer Neujahrsempfanges mit dem „Steigermarsch“ zu Ende.

Die Organisation des Neujahrsempfangs 

…übernahmen erneut in bewährter Weise die Stadt Zwickau und die Stadtwerke Zwickau Holding GmbH. Unterstützt wurden sie dabei von der Zwickauer Energieversorgung GmbH, der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH, der Wasserwerke Zwickau GmbH, der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH sowie der KULTOUR Z. GmbH. 

Auszubildende der Stadtverwaltung und der ZEV kümmerten sich als Servicekräfte um die Besucher des Neujahrsempfangs. Hauptsponsoren waren erneut die Sparkasse Zwickau und die Mauritius Brauerei GmbH.

  • Presse- und Ober-bürgermeisterbüro

    Postanschrift

    PF 20 09 33
    08009 Zwickau

    Besucheradresse

    Hauptmarkt 1
    08056 Zwickau

    Öffnungszeiten

    Di
    9-12 Uhr / 13-18 Uhr
    Do
    9-12 Uhr / 13-15 Uhr
    Mathias Merz
    Büroleiter & Pressesprecher

    Kontakt aufnehmen