Schumann Plus-Reihe startet mit Walzerreigen in die neue Saison

veröffentlicht am: 28.12.2016

Mit „Vier Händen im Dreivierteltakt“ startet die Reihe Schumann Plus in die Saison 2017. Zu Gast sind am Sonntag, den 8. Januar 2017 um 17 Uhr das Klavierduo Eckerle mit Werken von Robert Schumann, Johannes Brahms, Antonín Dvořák und Max Reger.

Carl Reinecke, guter Freund der Familie Schumann und bekannter Pianist, hatte auf Vermittlung Robert Schumanns hin den vierhändigen Klavierauszug der sogenannten Rheinischen Symphonie op. 97 angefertigt, Schumann diesen auch revidiert. Partitur und Klavierauszug erschienen fast zeitgleich beim Verlag Simrock in Bonn. Bis zur Erfindung von Radio und Schallplatte waren Klavierauszüge von beliebten Opern und Symphonien oftmals die einzige Möglichkeit, Orchesterwerke einem breiten Publikum zugänglich zu machen und in Hausmusiken aufzuführen. Daher waren Verlage wie Komponisten gleichermaßen daran interessiert, Symphonien und Opern auch als Klavierauszug herauszugeben. Der Kopfsatz der Sinfonie steht ungewöhnlicherweise im ¾-Takt, und auch das Scherzo in derselben Taktart lässt die Wogen des Rheins auf und ab wallen.

Der zweite Teil des Abends wird mit einer Folge von Walzern verschiedener Komponisten zu einem kleinem Neujahrskonzert nach Wiener Art. Schumanns Ballszenen op. 109 entführen nicht nur dem Titel nach auf das Tanzparkett, „ziemlich melancholische Tanzstücke“ wie der Komponist selbst berichtete, die er der engen Freundin und Reisebegleiterin seiner Frau, Henriette Reichmann mit den Worten „wie das Leben selbst, zwischen Lust und Ernst schwebende Sänge“ widmete.

Nicht ganz ernst gemeint fragte Kritikerpapst und enger Brahms-Freund Eduard Hanslick, nachdem der Komponist ihm die Sechzehn Walzer op. 39 gewidmet hatte: „Der ernste, schweigsame Brahms, der echte Jünger Schumanns, norddeutsch, protestantisch und unweltlich wie dieser, schreibt Walzer?“ Die Antwort auf diese Frage gibt er selber: „Ein Wort löst uns das Rätsel, es heißt: Wien. Die Kaiserstadt hat Beethoven zwar nicht zum Tanzen, aber doch zum Tänzeschreiben gebracht, Schumann zu einem „Faschingsschwank“ verleitet, sie hätte vielleicht Bach selber in eine ländlerische Todsünde verstrickt.”

Kurioserweise gleich drei Mal vergab Dvořák die Opuszahl 54: für den Festmarsch zur Silberhochzeit von Kaiser Franz und seiner Elisabeth, für die Acht Walzer für Klavier sowie eine Bearbeitung von zwei dieser Walzer für Streicherquartett. Vier der acht 1880 komponierten Walzer wird das Klavierduo zu Gehör bringen.

Max Reger, dessen Todesjahr sich 2016 zum 100. Mal jährte, hatte ein wechselvolles und unstetes Leben geführt, das ihn aus der Provinz in der Oberpfalz bis nach München, Leipzig und zurück bringen sollte. Alkohol- und nikotinabhängig holte seine Schwester Emma ihn 1898 aus Wiesbaden zurück nach Weiden, wo er in der Abgeschiedenheit seine Sechs Walzer op. 22 komponierte.

Seit 2006 musizieren Mariko und Volker Eckerle als Klavierduo gemeinsam und erarbeiten sich seitdem neben den zentralen Werken der Klavierduo-Literatur auch immer wieder selten zu hörenden Werke. Auf ihrer Debüt-CD im Jahr 2009 legten sie Walzer von Dvořák, Rihm, Reger und Karg-Elert vor, derzeit arbeiten sie an einer sieben CDs umfassenden Serie mit sämtlichen autorisierten vierhändigen Bearbeitungen von Orchester- und Kammermusikwerken Robert Schumanns, von der der vierte Teil vor wenigen Tagen erschienen ist. Das Duo konzertiert regelmäßig in Asien und Europa; in Zwickau war es zuletzt beim Schumann-Fest 2015 zu erleben.

Eintrittskarten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in den freien Verkauf gegeben! Es besteht auch noch die Möglichkeit, Abokarten für alle acht Konzerte der Schumann Plus-Reihe zum Preis von 55 Euro (ermäßigt 44 Euro) zu erwerben.

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