Das Robert-Schumann-Haus informier
Ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums steht das traditionelle Neujahrskonzert des Robert-Schumann-Hauses. Unter dem Titel „Nun treiben wir den Bapst heraus“ erklingt Musik des 16. Jahrhunderts. Grundlage sind Flugblätter und andere Drucke aus dem Bestand der Zwickauer Ratsschulbibliothek. Das Konzert am 1. Januar auf originalgetreuen Nachbauten historischer Instrumente beginnt um 16 Uhr.
Die reichhaltigen reformatorischen Schätze der Ratsschulbibliothek enthalten auch zahlreiche Flugblattdrucke sowie andere Druckschriften der Luther-Zeit, in denen damals oft bekannte Volkslieder zu päpstlichen Spottliedern umgetextet wurden. Nur zum Teil sind sie mit Noten versehen, oft galt es, die zugehörige Musik erst ausfindig zu machen. Nach dem von Dr. Thomas Synofzik, dem Leiter des Schumann-Hauses, erstellten Notenmaterial sind u. a. Texte von Martin Luther, Johann Friedrich Petsch, Justus Jonas und Hans Witzstat zu hören sowie Kompositionen von Johann Walter, Johann Kugelmann, Balthasar Resinarius, Stephan Mahu, Ludwig Senfl und Jean Mouton. Das Neujahrskonzert gestalten der Leipziger Tenor Andreas Fischer, der Essener Flötenvirtuose Dominik Schneider und Tastenspezialist Thomas Synofzik.
Andreas Fischer war schon während seines Studiums an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf ein gefragter Konzert- und Liedsänger. Zahlreiche Tourneen führten ihn unter anderem nach Frankreich, Italien, Spanien und Israel. Innerhalb Deutschlands sang er zum Beispiel in der Kölner Philharmonie und als Gast in einer Produktion mit dem Zürcher Staatsballett. Diverse Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen (u.a. Distlers Weihnachtsgeschichte sowie geistliche Werke von Robert Schumann und Franz Schubert) belegen seine künstlerische Vielfalt, die auch weit über die Grenzen des klassischen Gesangs hinausgeht. So trat er z. B. als erster Tenor in fast 300 Vorstellungen der Produktion „Wochenend und Sonnenschein“ auf, einer musikalischen Theaterrevue über das Leben der Comedian Harmonists.
Dominik Schneider ist Dozent im Studiengang „Musik des Mittelalters“ an der Folkwang Universität der Künste Essen und legte CD-Produktionen z.B. mit dem Mittelalter-Ensemble Sanstierce vor. Er ist nicht nur als Flötenspieler europaweit in Konzerten aktiv, sondern arbeitet auch selbst als Flötenbauer.
Die drei Musiker spielen bei ihrem Zwickauer Konzert auf originalgetreuen Nachbauten historischer Instrumente. Zum Einsatz kommen z. B. verschiedene Arten von Flöten, Drehleier, Quinterne, Harfe, Portativ, Regal, Orgelpositiv und Cembalo. Die selten zu hörenden Instrumente werden nach dem Konzert für Interessenten auch erläutert und demonstriert.
Karten für die Veranstaltung am Sonntag, dem 1. Januar 2017 um 16 Uhr sind zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) an der Museumskasse des Robert-Schumann-Hauses und an der Konzertkasse erhältlich und können auch telefonisch bestellt werden unter 0375 834406.