Am gestrigen Abend präsentierten das Tiefbauamt und die Stabsstelle Stadtentwicklung im Bürgersaal den Entwurf des Radverkehrskonzeptes. Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich zu informieren, um ihre Fragen zu stellen und um Vorschläge zu machen. Die Präsentation und der Plan, die gezeigt wurden, stehen auf den städtischen Internetseiten zur Verfügung, so dass sich Einwohner weiterhin informieren und einbringen können.
Das Radverkehrskonzept ist für den Zeitraum bis 2030 angelegt und beinhaltet Maßnahmen und Projekte, um den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen und um Zwickau fahrradfreundlicher zu gestalten. Dazu zählen beispielsweise die Anbindung an das regionale und überregionale Radwegenetz, der Ausbau von Fahrradwegen in der Stadt, aber auch weitere infrastrukturelle Einrichtungen, wie beispielsweise Abstellmöglichkeiten.
In der Bürgerversammlung skizzierten Uwe Ziesler (Stadtentwicklung) und Ulrich Skaruppe (Tiefbauamt) die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Radverkehrs. Sie wiesen unter anderem auf die topografischen Verhältnisse, auf die Radverkehrskonzepte von Landkreis und Freistaat, aber auch auf Akzeptanzprobleme in einer „Automobilstadt“ hin.
Ausgehend von den aktuellen Gegebenheiten skizzierten sie die mittelfristig geplanten Vorhaben. Im kommenden Jahr sollen der Jogichesweg zwischen Galilei- und Crimmitschauer Straße und die Verbindung zwischen Südblick und Bülaustraße/ Brander Marktsteig ausgebaut werden. Ebenfalls soll auf der Reichenbacher Straße in Höhe der Stiftstraße eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet werden. Mittelfristig könnten Maßnahmen in der Olzmannstraße, der Neuplanitzer Straße, der Bürgerschachtstraße, dem Stenner Marktsteigs und dem Marktsteig folgen. Die perspektive Entwicklung der Radrouten ist in der Karte zu sehen, die zum Download zur Verfügung steht.
Die Diskussionsmöglichkeit wurde von den Teilnehmern konstruktiv genutzt. Mehrere Redner betonten beispielsweise, dass vorhandene Möglichkeiten verbessert und Radwege vor allem besser ausgeschildert werden sollten. Konkrete Hinweise wurden auch auf denkbare neue Wege gegeben, etwa in Marienthal. Den Vorschlag eines Bürgers, ähnlich den Stadtspaziergängen eine Radwanderung zu veranstalten, griff Oberbürgermeisterin Pia Findeiß gerne auf. Eine solche Bürgerveranstaltung soll im kommenden Jahr stattfinden. Die Veranstaltung im Rathaus endete nach rund zwei Stunden mit herzlichem Applaus.
Mit der Einwohnerversammlung ist die Diskussion keineswegs zu Ende. Unter www.zwickau.de stehen sowohl die Präsentation, die den Vorträgen zugrunde lag, als auch der entsprechende Plan zur Verfügung. Künftig sollen auf dieser Seite auch Arbeitsstände publiziert werden. Die Einwohner haben somit weiter die Möglichkeit, sich in die Erarbeitung des Konzeptes aktiv einzubringen.