Vor hundertfünfzig Jahren starb der "Weltpoet" Friedrich Rückert (1788-1866). Im Schaffen Robert Schumanns ist er bezogen auf die Gesamtzahl der Gesangswerke der meistvertonte Dichter. Besonders attraktiv für den Zwickauer Komponisten waren sowohl die einzigartige Liebeslyrik als auch Rückerts Übersetzungen aus insgesamt 44 Sprachen. Mehrfach ließ sich Schumann von Rückerts Übertragung der "Makamen" des arabischen Dichters al-Hariri anregen. Auch Instrumentalwerke, so das Klavierkonzert und die "Bilder aus Osten", wurden durch Friedrich Rückert inspiriert.
Eine Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus Zwickau beleuchtet die Beziehungen zwischen Dichter und Komponist. Zu sehen sind Noten- und Textmanuskripte, Originalausgaben, zahlreiche Handexemplare der Gedichte Rückerts aus Robert Schumanns Bibliothek, Portraits, Programmzettel und auch eigenhändige Briefe Friedrich Rückerts - sämtlich aus den reichhaltigen Beständen des Zwickauer Robert-Schumann-Hauses stammend. Auch Clara Schumann setzte sich kompositorisch mit Gedichten Rückerts auseinander, unter anderem in der berühmten ehelichen Gemeinschaftskomposition des Ehepaars auf Gedichte aus dessen "Liebesfrühling". Passend zur Jahreszeit sind auch Quellen zu Schumanns Vertonungen von Rückerts "Advent- und Neujahrslied" Teil der Ausstellung.
Die Eröffnung (Eintritt frei) findet am Sonntag, dem 20. November 2017, um 16 Uhr statt - unmittelbar vor dem (leider bereits ausverkauften) Liederabend mit der ägyptischen Sängerin Fatma Said. Die Ausstellung wird bis zum 31. Januar 2017 (Todestag Friedrich Rückerts) zu sehen sein.