Zwickau erinnert auch in diesem Jahr an die Pogromnacht. Am kommenden Mittwoch, dem 9. November findet um 15 Uhr zunächst die Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof statt. Um 16 Uhr folgt die Gedenkveranstaltung auf dem Georgenplatz, an dem einst das Polizeipräsidium war.
Auch in Zwickau erlebte die Verfolgung der jüdischen Mitbürger in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 einen traurigen Höhepunkt. Geschäfte und Wohnungen werden verwüstet, der Betsaal der jüdischen Gemeinde und die Trauerhalle werden in Brand gesteckt. Alle männlichen Juden, außer Kindern, werden verhaftet und ins Polizeipräsidium gebracht. Später erfolgt die Verschleppung ins Konzentrationslager Buchenwald.
Auch vor diesem Hintergrund erfolgt am 9. November um 15 Uhr die Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof. An diese schließt sich die Begrüßung von Pfarrer Klaus Appel von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an. Nach den Worten des Mahnens und des Gedenkens von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß lesen Pfarrer Frank Manneschmidt (evang.-luth. Kirche) und Pastor Christian Posdzich (evang.-meth. Kirche) Psalmen.
Auf dem Georgenplatz sprechen Sabine Zimmermann (DGB Region Südwestsachsen), Pater Rudolf Welscher (kath. Kirche) und Pfarrer Klaus Appel Gedenkworte. Neben Rezitationen und der musikalischen Umrahmung erfolgt die Niederlegung von Gebinden an der Gedenktafel. Im Anschluss wird dazu eingeladen, in drei Gruppen Stolpersteine aufzusuchen, zu putzen und an die Opfer zu denken.