Das Liegenschafts- und Hochbauamt informiert:
Nach rund 14 Monaten Bauzeit konnte heute der komplett neue Hort in der Amalienstraße offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Er ist Außenstelle der kommunalen Kita „Stadtstrolche“ am Dr.-Friedrichs-Ring. In ihm werden zum Schuljahresbeginn 2016/2017 bis zu 200 Hortkinder Platz finden. Betrieben werden Kita und Hort „Stadtstrolche“ zukünftig durch die BFZ GmbH.
Funkelnde Augen und rundherum zufriedene Gesichter gab es am heutigen Nachmittag zur offiziellen feierlichen Übergabe des Hort-Neubaus „Stadtstrolche“ an die Kids und Katrin Richter, Leiterin der kommunalen Einrichtung. „Vor 12 Jahren begannen wir in der Nikolaischule mit der Betreuung lediglich einer Hortgruppe. Der Bedarf an Hortbetreuung stieg im Laufe der Jahre. Etliche Ortswechsel mussten wir mitmachen. Doch nun sind wir angekommen. Es war kein leichter Weg, aber ein sehr sehr lohnenswerter!“ freute sich die Leiterin. Auch Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß lobte und dankte allen am Neubau Beteiligten und freut sich besonders für die Hortkinder, die nun endlich ihr funkelnagelneues Domizil in Besitz nehmen können. „Ich bin vorab schon mal durch die Räume und habe gesehen, wie absolut wohl sich die Kinder hier schon fühlen. Ein Zeichen, dass die gemeinsame Entscheidung für einen Hortneubau einst im Stadtrat die Richtige war!“
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme werden sich auf 3,0 Mio Euro belaufen.
Mit Hilfe des 2013 eingeführten Projektmanagements, einem kompetenten Planungs- und Bauüberwachungsteam, straffer Kostenkontrolle und der guten Arbeit der beauftragten Baufirmen, konnte dabei eine deutliche Kosteneinsparung von ca. 10 Prozent gegenüber dem verfügbaren Budget erzielt werden. Dieses Ergebnis ist nicht unbedeutend, denn der Bau wurde ohne Fördermittel ausschließlich mit Eigenmitteln der Stadt finanziert.
Der neue, als Solitär stehende Hortneubau, befindet sich unmittelbar neben der altehr-würdigen Humboldt-Oberschule und in Nachbarschaft des Schwanenteichparks.
Das neue Hortgebäude hat den Charakter eines Pavillons und passt sich durch den Einsatz nachhaltig gewählter Materialien und einer, dem Umfeld angepassten Farbgebung, harmonisch in das vorhandene Areal ein.
An der Humboldtstraße weist bereits ein großes Logo auf den neuen Hort „Stadtstrolche“ hin. Hier hat ein Zwickauer Designer gemeinsam mit der Hortleitung einen neuen – und vor allem beleuchteten - Schriftzug des Hortes und „kleine Strolche“ als Gestaltungselemente entwickelt.
Gestaltung
Der zweigeschossige, nicht unterkellerte, in Massivbauweise errichtete Baukörper, besteht aus Stahlbetondecken, Innenwänden aus Stahlbeton Mauerwerk und Trockenbau sowie massiven Außenwänden. Im Sinne nachhaltigen Bauens wurden dabei die tragenden Außenwände als Hochlochziegel mit Mineralwollfüllung errichtet.
Die nahe Lage zur Humboldtstraße wurde bei der Planung und Gestaltung des Gebäudes berücksichtigt und dabei die Hofbildung zur Straße so gestaltet, dass sie eine Schallschutzbebauung gleich mit mehreren Funktionen darstellt: Als Fluchttreppe, Terrasse mit überdachtem und Spielhöhle oder Abstellgelegenheit für den Terrassenbereich der Stadtstrolche.
An der Außenwand zur Humboldtstraße ist für eine künftige Begrünung des Gebäudes ein Edelstahl- Seilsystem als Rankhilfe für Anemonen-Bergreben angebracht.
Die im Außengelände unter Naturschutz stehende Eiche wurde in das Gestaltungskonzept integriert. Mit ihrem Kronendurchmesser von 13 Metern war sie ein wesentliches Entwurfsthema für die Planung und Anordnung bestimmter Funktionsbereiche des Gebäudes.
Der Zugang zum Gebäude, wie auch das Gebäude selbst, ist barrierefrei. Im Inneren steht neben einem klassischen Treppenhaus auch ein Personenaufzug für „Stadtstrolche“ mit Handicap zur Verfügung, um in oben gelegene Räume zu gelangen.
Im Haus wurden auf zwei Etagen 10 helle, freundliche Gruppenräume und eine Sportraum eingerichtet. Für die Hausaufgabenbetreuung steht den Kindern ein gesonderter Raum zur Verfügung. Die Gruppenräume wurden nach verschiedenen Themen z.B. als Experimentierzimmer, Theaterzimmer, Kreativzimmer usw. eingerichtet. Weiterhin gibt es im Haus einen großen Multifunktionsraum der als Speiseraum, Cafeteria und Raum für Elternversammlungen oder Vorträge genutzt werden kann.
Für das leibliche Wohl der Kinder gibt’s es eine moderne Ausgabeküche. Für die Hortleitung und Mitarbeiter stehen entsprechende Büro- bzw. Personalräume zur Verfügung. Komplettiert wird der Hort mit WC- Räumen, einer Dusche und den erforderlichen Technikräumen.
Um den "Patio" (Innenhof) sind außerdem ein Foyer und großzügige Spielflure zu finden. Durch bodentiefe Fenster bzw. Türen sind eine angenehme Blickverbindung und die direkte Begehbarkeit mit dem Innenhof gegeben. Aus dem Obergeschoss führt eine, mit Sonnensegeln überdachte Terrasse über eine Treppe in den Innenhof.
Schon beim Betreten des Gebäudes über den Haupteingang wird der aufmerksame Betrachter diesen zentralen Ort im Außenbereich einladend wahrnehmen.
Freiflächen
Zur Baumaßnahme gehörte ebenso die Gestaltung Außenanlagen und Freiflächen, mit der im 2. Quartal 2016 begonnen wurde.
Das ca. 2.500 Quadratmeter große Gesamtareal erhielt auf 1.100 Quadratmetern Außenfläche eine hortspezifische Gestaltung. Verschiedene Spielgeräte wie 1 Sandkasten, 2 Mal-Wände, eine Tischtennisplatte und verschiedene Sitzgruppen in unterschiedlicher Höhen bieten den Hortkindern fernab des Schulaltages reichlich Möglichkeit, ihrem Bewegungs- und Spieldrang nachzukommen oder in kleinen aber feinen Ruhezonen zu relaxen. Noch im August wird die Außenanlage mit der Lieferung und dem Aufbau eines Kletterturms komplettiert, der durch Mitteleinsparungen zusätzlich angeschafft werden konnte.
Bereits jetzt leuchtet sattes Grün in den Außenanlagen. Im Spielbereich wurde Rollrasen eingesetzt, damit die Kinder diese Flächen sofort nutzen können und nicht erst auf das Anwachsen des Rasens warten müssen.
Ein wichtiges Gestaltungselement ist der Patio (Innenhof), der eine Holz-Terrassenkonstruktion aus natürlichen Baustoffen erhielt. Im Areal wurden außerdem 6 Parkplätze für das Personal und 1 Behindertenparkplatz errichtet.
Im Herbst findet dann die Gestaltung mit der Pflanzung verschiedener Bäume und Sträucher ihren Abschluss. Gepflanzt werden verschiedene Obstbäume, Sträucher und Weiden.
Planung
Für die Architektenleistungen wurde eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, in deren Ergebnis eine Gemeinschaft von Zwickauer und Dresdner Architekten den Zuschlag für die Architektenleistungen und eine Chemnitzer Ingenieurbüro für die Bauüberwachung erhielt. Weitere Zwickauer Ingenieurbüros wurden für die erforderlichen Fachplanungen beauftragt.
Bau
Die Bauleistungen wurden öffentlich ausgeschrieben. Dabei wurden die wesentlichen Bauarbeiten an Firmen aus der Region und aus Zwickau vergeben. Insgesamt waren 26 Baufirmen an diesem Neubau in den einzelnen Baugewerken beteiligt.
