Ururenkel Robert Schumanns ist Juror des Internationalen Klavier- und Gesangwettbewerbs

veröffentlicht am: 31.05.2016

Das Kulturamt informiert:

Auflage des Wettbewerbs beginnt am 9. Juni mit besonderem „Schumann-Konzert“

Ein direkter Nachfahre Schumanns wirkt in der Jury des 17. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang mit: Clara und Roberts Ururenkel, Tenor Wolf-Hildebrand Moser aus Berlin. Er gehört zu den renommierten Musikwissenschaftlern und Musikern, deren Urteil sich die gut 200 Teilnehmer stellen werden. Der Wettbewerb beginnt am Donnerstag, 9. Juni in Zwickau. Das Eröffnungskonzert um 19.30 Uhr im Rathaus steht dabei in mehrfacher Hinsicht ganz im Zeichen „Schumanns“.

Eröffnungskonzert mit dem „Schumann Quartett“

Denn an diesem Abend erklingt nicht nur das erste der drei Streichquartette des in Zwickau geborenen Komponisten aus dem Jahr 1842, in dem die Hörer mit kuriosen Tonartenplänen an der Nase herum geführt werden. Mit Ken, Mark und Erik Schumann treten Söhne Robert Schumanns auf. Auch wenn der Vater der drei der Düsseldorfer Geiger ist, war der Doppelsinn in der Bezeichnung „Schumann Quartett“ durchaus erwünscht. Der romantische Komponist genießt mit seinen drei Quartetten einen hervorragenden Platz in der Streichquartett-Literatur. Komplettiert wird das Quartett durch die Bratschistin Liisa Randalu. Ihr Vater, der Pianist Kalle Randalu, war 1981 Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs in Zwickau.

Die vier jungen Musiker machen in der Klassikszene schon seit einiger Zeit von sich reden: Sie erspielten sich den 1. Preis beim Wettbewerb „Schubert und die Musik der Moderne“ in Graz (2012) und ebenfalls den 1. Preis des Concours de Bordeaux (2013). 2014 wurden sie außerdem mit dem Musikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet. Für Ihre CD-Einspielung der Streichquartette von Mozart, Ives und Verdi den erhielten sie den BBC Music Award 2016 als Newcomer des Jahres.

Auf dem Programm des Eröffnungskonzertes stehen neben Schumanns Quartett zwei weitere Meisterwerke: Haydns Quartett op. 33 Nr. 2 aus dem Jahr 1781, das den Beinamen „Der Witz“ trägt, da der Komponist seine Zuhörer meisterlich aufs Glatteis führt, sowie Schuberts d-Moll-Quartett (1824) mit den berühmten Variationen über das Lied „Der Tod und das Mädchen“. Karten zum Preis von 15 Euro und ermäßigt 12,50 Euro sind im Vorverkauf im Robert-Schumann-Haus Zwickau, der Tourist-Information, im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ sowie an der Theaterkasse erhältlich.

Die Wettbewerbsjury

Vom 10. Juni an präsentieren die aus der ganzen Welt anreisenden Teilnehmer, unter ihnen bereits preisgekrönte junge Künstler, sich und ihr Können der Jury. In der Gesangs-Kategorie mussten leider Edith Mathis und Joseph Protzschka krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Mit Tenor Wolf-Hildebrand Moser und dem früheren Zwickauer Musikdirektor Albrecht Hofmann sprang dankenswerterweise kompetenter Ersatz ein.

Wolf-Hildebrand Moser studierte Operngesang an der Hochschule für Musik in Berlin und promovierte über die musikalische Tradition der Stadtpfeifer. Seine Bühnenkarriere führte ihn über Kaiserslautern, Pforzheim, Krefeld, Braunschweig und Kiel bis nach Halberstadt. Als Konzert- und Oratoriensänger trat er in Deutschland, Österreich, Ungarn, England, Frankreich, Italien und Spanien auf. Seine Großmutter ist die Schumann-Enkelin „Julchen“. Julie (Julchen) Schumann war die älteste Tochter Ferdinands, dem 1849 geborenen Sohn von Clara und Robert.

Albrecht Hofmann gehörte bereits von 1996 bis 2008 der Jury des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang an. Er war Mitglied des Thomanerchores, studierte an der Musikhochschule Leipzig und fungierte von 1977 bis 1993 als Generalmusikdirektor am Theater Zwickau. Für seine Verdienste um das Werk Robert Schumanns wurde er 1988 mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet.

Die weiteren Jurymitglieder in der Kategorie Gesang sind Olaf Bär (Dresden), Irwin Gage (Zürich), Mary Ann Hart (Bloomington), Robert Holl (Wien), Dr. Michael Oehme (Leipzig), Mitsuko Shirai (Karlsruhe) und Scot Weir (Zürich). Im Klavierwettbewerb entscheiden Jozef de Beenhouwer (Antwerpen), Boris Bloch (Düsseldorf), Pavel Egorov (St. Petersburg), Konstanze Eickhorst (Lübeck), Klaus Hellwig (Berlin), Yves Henry (Paris), Lucy Parham (London), Peter Rösel (Dresden) sowie Balázs Szokolay (Weimar).

Von Schumanns Geburtstag bis zum Preisträgerkonzert – das (Rahmen-) Programm

Bereits am Mittwoch, dem 8. Juni, findet um 20 Uhr am Schumann-Denkmal die traditionelle Ehrung aus Anlass des Geburtstages des Romantikers statt. Im Beisein von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß bringen die Zwickauer Stadtpfeifer ein Ständchen. Eine Stunde später wird im Rathaus einer der wohl besten Schumann-Filme gezeigt, die Frühlingssinfonie von Peter Schamoni mit Herbert Grönemeyer, Nastassja Kinski und Rolf Hoppe in den Hauptrollen. Der 9. Juni steht ganz im Zeichen der Eröffnung des Wettbewerbs. Ab 16 Uhr werden im Robert-Schumann-Haus Zwickau alle Teilnehmer und Juroren offiziell begrüßt. Zudem dürfte mit Spannung erwartet werden, welcher Startbuchstabe gezogen wird, um damit die Auftrittsreihung der Wettbewerbsrunden festzulegen.

Auf die erste Auswahlrunde vom 10. bis 13. Juni folgt vom 14. bis 16. Juni die zweite. Spannend wird es schließlich am 17. und 18. Juni, wenn in den Finalrunden die Besten ihres Faches ihr Können unter Beweis stellen. Am Samstag, dem 18. Juni, wird gegen23 Uhr der Vorsitzende des Wettbewerbs, Dr. Thomas Synofzik, alle Preisträger im Foyer des Konzert- und Ballhauses „Neue Welt“ bekannt geben. Ausgezeichnet werden sie einen Tag später, um 16 Uhr im Schumann-Haus.

Am Sonntag, dem 19. Juni, 19.30 Uhr ist der Saal der „Neuen Welt“ Ort des festlichen Höhepunktes. Zum Ausklang gestalten alle Preisträger zusammen mit dem Philharmonischen Orchester des Theaters Plauen-Zwickau das Preisträgerkonzert. Zu hören sind u.a. Robert Schumanns Ouvertüre zu Hermann und Dorothea op. 136 sowie sein a-Moll Klavierkonzert op. 54.

Für das Eröffnungskonzert, die Finalrunde und öffentliche Generalprobe (19. Juni, 10 Uhr) gibt es die Karten im Robert-Schumann-Haus, der Tourist Information Zwickau sowie dem Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“, für das Preisträgerkonzert in der Tourist Information Zwickau sowie im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“, an der Theater-Kasse sowie in allen CTS-Vorverkaufsstellen und online über CTS und Theater Plauen-Zwickau.

Das Robert-Schumann-Haus bietet während des Wettbewerbs erweiterte Öffnungszeiten an (Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr). Außerdem wird hier die Sonderausstellung „60 Jahre Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb“ gezeigt. Komplettiert wird das Rahmenprogramm durch die Filmnacht „Twin Spirits - Ein Schumann-Abend im Royal Opera House London (2008)“ am 12. Juni. Am 10. und 11. Juni findet auf dem Hauptmarkt außerdem der „Summer Swing bei Schumann“ statt.

Ausführliche Informationen sind unter www.schumann-zwickau.de zu finden. Hier werden ebenso wie auf der Facebookseite (www.facebook.com/schumannwettbewerb) während des Wettbewerbs aktuelle Fotos und Ergebnisse präsentiert.

17. Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang
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