Die Stabstelle Stadtentwicklung und die Kommunale Statistikstelle informieren:
Ergebnisse der Bürgerbefragung zur Lebensqualität liegen vor
93 Prozent der Zwickauer sind zufrieden damit, in ihrer Stadt zu leben, genauso viele sind mit ihrem persönlichen Leben zufrieden. Kontinuierlich verbessert hat sich außerdem der Eindruck von der Arbeit der Stadtverwaltung. Kritisch sehen die Befragten die Integration von Ausländern und die Sicherheit in der Nacht. Diese und weitere Ergebnisse brachte die Befragung zur Lebensqualität in deutschen Städten zutage, an der sich Zwickau nach 2009 und 2012 erneut beteiligte.
Methode und Ziel der Befragung
Die Stadt Zwickau nahm im vergangenen Jahr damit bereits zum dritten Mal an der koordinierten Bürgerbefragung „Lebensqualität in deutschen Städten“ teil. Neben ihr beteiligten sich noch 20 weitere Städte an dieser Erhebung, darunter z. B. Dresden, Mannheim und Wolfsburg. Die Federführung der Studie lag bei der KOSIS-Gemeinschaft Urban Audit in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Städtestatistiker (VDSt) und erfolgte in Anlehnung an die im ersten Halbjahr 2015 EU-weit durchgeführte „Urban Audit Studie“. Durchgeführt wurde die Telefonbefragung erneut durch das IFAK-Institut aus Taunusstein.
Im Zeitraum vom 12. August bis 1. Dezember 2015 wurden repräsentativ ausgewählte Einwohner in ihrer Stadt kontaktiert. In Zwickau befragte das IFAK-Institut 500 Personen im Alter von mindestens 15 Jahren. Schwerpunktthemen der Interviews waren die Zufriedenheit mit öffentlichen Einrichtungen bzw. Dienstleistungen, die Lebens- und Wohnqualität sowie das Sicherheitsempfinden. Die Stadt Zwickau nahm am Standardmodul des Städtevergleichs teil und ließ außerdem einen Zeitvergleich der Jahre 2009, 2012 und 2015 erstellen.
Ziel der Bürgerbefragung war, ein aktuelles und repräsentatives Meinungs- und Stimmungsbild zu aktuellen Themen zu erhalten: Wie nehmen die Bürger die Stadt wahr, wie hat sich das Meinungsbild verändert, welche Problemfelder beschäftigen die Bürger besonders und in welchen Bereichen muss eventuell besser informiert werden?
Ausgewählte Ergebnisse:
Zufrieden mit Sportanlagen, Kultureinrichtungen und der Stadtverwaltung – Zustand von Straßen und Integration werden problematisch eingeschätzt
Auf einem hohen Niveau bewegt sich die Zufriedenheit mit öffentlichen Dienstleistungen. Zwar sank die Zufriedenheit mit öffentlichen Flächen, wie Märkten, Plätzen und Fußgängerzonen, im Vergleich zu 2012, liegt aber immer noch bei 78 % und damit fast so hoch wie 2009. 84 % schätzen die Grünflächen als positiv ein. 58 % der Zwickauer sind außerdem zufrieden mit den Schulen. Sechs Jahre früher lag dieser Wert nur bei 49 %.
Der Gesundheitssektor erfährt eine leicht geringere Bewertung. Erfreulich ist, dass die Zufriedenheit mit den Sportanlagen seit 2009 kontinuierlich angestiegen ist. Nach 50 % im Jahr 2009 und 63 % im Jahr 2012 geben nun 68 % der Befragten an, mit den Anlagen zufrieden zu sein. Sehr zufrieden sind die Zwickauer mit den kulturellen Einrichtungen (85 %). Allerdings sank dieser Wert um sechs Prozent – trotz der Eröffnung des Max-Pechstein-Museums oder der Stadtbibliothek im Kornhaus.
Eine der relativ schlechtesten Bewertungen erfuhr der Zustand von Straßen und Gebäuden. Hier liegt die Zufriedenheit 4 % niedriger als 2012 und nun bei 53 %. Gesunken ist auch die Bewertung des Einzelhandels, obwohl immerhin rund Dreiviertel aller Befragten hierüber zufrieden sind. Ähnlich ist die Einschätzung der Sauberkeit (2012: 80 %, 2015: 76%).
Dass der Zuzug von Ausländern die Menschen beschäftigt, spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Umfrage wieder: Nur 49 % (2012: 63 %) glauben, dass Ausländer in Zwickau gut integriert seien. 87 % der Befragten geben jedoch an, dass man im Allgemeinen den Menschen in Zwickau trauen kann. Das Armutsproblem spielt seit 2009 zusehends eine geringere Rolle.
Die Arbeit der Stadtverwaltung wird seit 2009 kontinuierlich besser bewertet. Der Frage „Wenn man sich an die Stadtverwaltung in Zwickau wendet, wird einem schnell und unkompliziert geholfen“ stimmten 63 % der Zwickauer zu. 2012 lag dieser Wert bei 59 %, 2009 bei 52 %. Ebenfalls verbessert hat sich die Wahrnehmung, dass die Stadt verantwortungsvoll mit ihren Mitteln umgeht. Dies bescheinigt den Verantwortlichen immerhin die Hälfte der Befragten. 2009 lag dieser Wert bei 35 %. Fast 80 % denken, dass Zwickau eine saubere Stadt ist. Hier hat sich Zwickau im Vergleich zur letzten Befragung um 5 % verschlechtert. Der Wert liegt aber über dem des Jahres 2009 (72 %).
Auf sehr hohem Niveau liegt die Zufriedenheit damit, in Zwickau zu leben, und beträgt wie 2009 und 2012 93 %. Die Möglichkeit, in Zwickau Arbeit zu finden, hat sich aus Sicht der Befragten weiterhin verbessert: 41 % der Befragten stimmten der Aussage „Es ist einfach, in Zwickau eine Arbeit zu finden“ zu. 2012 waren es 34 % und 2009 sogar nur 12 % gewesen.
Gesunken ist das Sicherheitsgefühl. Grundsätzlich sicher fühlen sich immerhin fast 8 von zehn Zwickauern (2012: 86 %). Um 7 % niedriger im Vergleich zur letzten Umfrage fällt der Wert aus, was die Sicherheit in der Nacht angeht (55 %). Rund 40 % widersprechen der Aussage „Ich fühle mich nachts sicher.“ Sehr sicher fühlen sich die Befragten hingegen in ihrer Wohngegend (90 %) und tagsüber (93 %), auch wenn hier die Werte leicht gesunken sind.
Mit ihrer persönlichen Situation ist der überwiegende Teil der Zwickauer augenscheinlich zufrieden oder sehr zufrieden. Was die berufliche und finanzielle Situation angeht, konnten sogar Verbesserungen festgestellt werden. Mit ihrem Leben zeigten sich 93 % der Befragten zufrieden.
Gefragt wurde auch nach den drei wichtigsten Themen für Zwickau. Auf den vorderen Plätzen liegen die Gesundheitsversorgung, Bildung und Ausbildung sowie Straßen (45 bis 46 %). Im Mittelfeld landen die Themen Sicherheit, Arbeitslosigkeit, soziale Einrichtungen und ÖPNV. Die geringste Bedeutung (9 bis 12 %) wird dem Wohnungswesen, dem Lärm und der Luftverschmutzung beigemessen.
