Das Amt für Schule, Soziales und Sport informiert:
Fast 1 Mio. Euro für vielfältige Angebote
Seit langem versteht sich Zwickau als „Soziale Stadt“. Dies bestätigt aktuell der am 25. Februar gefasste Haushaltsbeschluss ebenso wie die am Donnerstag, 7. April getroffene Entscheidung des Kultur-, Sozial-, Sport- und Bildungsausschusses: Trotz der Haushaltssituation wendet die Stadt fast 1 Mio. Euro für die Förderung von Angeboten der Jugend-, der Sozial- und der Altenhilfe auf. Zu den Leistungen, die zum allergrößten Teil freiwillig sind, gehören beispielsweise Streetworkangebote, die Schulsozialarbeit der freien Träger, der Wohnungslosentreff oder der Alte Gasometer. Nicht eingerechnet in diese Summe sind die von der Stadtverwaltung selbst unterhaltenen Angebote, wie etwa ein Teil der Schulsozialarbeiter oder die kommunalen Jugendeinrichtungen.
Die Stadtverwaltung Zwickau hat beispielsweise keine finanzielle Reduzierung der Jugendsozialarbeit gemäß § 13 SGB VIII vorgenommen. Gerade in der aktuellen Situation ist eine erhebliche Leistungsreduzierung kontraproduktiv. Die etablierte Schulsozial- und Straßensozialarbeit hat gezeigt, was erfahrene Sozialpädagogen mit den Fachkräften der Jugendhilfe erreichen können. Zudem wird die Wichtigkeit dieser Leistung dadurch unterstrichen, dass die Stadt Zwickau seit 1. September 2014 Schulsozialarbeit an sechs Grundschulen in Eigenregie betreibt. Hierfür wurden im Jahr 2015 insgesamt ca. 275 TEUR an Sach- und Personalaufwendungen zusätzlich aufgebracht. Zusammen mit den Leistungen der freien Träger ist Zwickau damit eine der wenigen Städte, wo an allen Grund- und Oberschulen in kommunaler Trägerschaft Schulsozialarbeiter beschäftigt sind!
Aufgrund der angespannten Haushaltslage war eine Neubewertung der derzeit geförderten Angebote erforderlich. Eine pauschale Mittelstreichung erschien nicht sinnvoll. Daher wurden die bestehenden Kinder- und Jugendhilfeangebote in der Stadt Zwickau neu betrachtet. Die Stadt Zwickau stellt somit weiterhin finanzielle Mittel für seit Jahren vom Landkreis Zwickau nicht mehr geförderte Träger bzw. Maßnahmen bereit. Die Träger sehen sich dabei seit Jahren mit inflationsbedingten Kostensteigerungen und gleichzeitig höchstens gleichbleibendem Förderniveau konfrontiert. Allerdings verfügen die Träger in der Regel nicht über ausreichend hohe Eigenmittel, um die Kostensteigerungen aus eigener Kraft kompensieren zu können. Aus diesem Grund wurde schon mehrfach über das Erreichen der „Schmerzgrenze“ und damit der Gefährdung der jeweiligen Maßnahmen informiert.
Durch eine unerwartete Einsparung bei der Kofinanzierung seitens des Landkreises Zwickau kann dem erheblichen Interesse der Stadt Zwickau an der sozialpädagogischen Arbeit der freien Träger dahingehend Rechnung getragen werden, indem die Zuschusshöhen im Vergleich zum Vorjahr erhöht und damit die Maßnahmeträger nachweislich finanziell entlastet werden.
Zusätzlich werden derzeit sechs kommunale Jugendeinrichtungen unterhalten. Im Jahr 2015 wurden hierfür ca. 1.1 Mio EUR an Sach- und Personalaufwendungen aufgewendet.
Zu einer sozialen Stadt tragen aber auch weitere freiwillige Leistungen bei, die in dieser Kombination ungewöhnlich sind. So gibt es ein Begrüßungsgeld für Neugeborene und das kostenlose Mittagessen für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Außerdem übernimmt die Stadt den Eigenanteil an der Schülerbeförderung.