Das Robert-Schumann-Haus informiert:
Kunstreich verwoben präsentiert sich das Mendelssohn Quartett aus Leipzig beim Konzert am Sonntag, dem 24. April 2016 um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus. Sie stellen zwei Meisterwerke der Quartettliteratur einander gegenüber: das aufgrund der pizzicato-Begleitung im ersten Satz als „Harfenquartett“ bezeichnete 10. Streichquartett Ludwig van Beethovens und das dritte Streichquartett Robert Schumanns.
Beethovens Streichquartett, komponiert im Sommer 1809 in Baden bei Wien, steht noch ganz im Zeichen der kurz vorher beendeten, heftigen Kämpfe zwischen der napoleonischen und der österreichischen Armee vor den Toren Wiens. Dies erkennt auch der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung, wenn er konstatiert, dass das Adagio „ein dunkles Nachtstück“ mit „finstrer Schwermut“ und „in düsterer Verworrenheit“ sei, ja gar das Presto „den Hörer plötzlich unter die kriegerischen Tänze einer wilden Nation zu versetzen“ scheint.
Schumanns Kompositionen im „Kammermusikjahr“ 1842 waren intensive Studien der Streichquartette von Haydn, Mozart und Beethoven und eigene „Quartettversuche“ vorangegangen, die dann schließlich binnen weniger Wochen zur Vollendung der drei Streichquartette op. 41 führten. Schumann legte sie im Manuskript seiner Frau zum Geburtstag auf den Gabentisch, die, nachdem sie mit dem befreundeten Geiger Ferdinand David ausgeführt worden waren, ihrem Ehetagebuch anvertraute: „Das war ein großes Entzücken für mich! diese Compositionen. Ich kann über die Quartette Nichts sagen als daß sie mich entzücken bis in's Kleinste. Da ist Alles neu, dabei klar, fein durchgearbeitet und immer quartettmäßig“.
Das Mendelssohn Quartett Leipzig wurde 1995 gegründet und trägt seit 1997 diesen Namen. Die vier Musiker lernten sich im Kammermusikstudium an der Musikhochschule Leipzig kennen. Sie stellen sich ganz bewusst in die Leipziger Quartetttradition und wählten Mendelssohn als Namenspatron ihres Ensembles, da Mendelssohn die Musikstadt Leipzig in besonderem Maße prägte. Das Quartett war Sieger des Leipziger Hochschulwettbewerbs und Finalist beim Wettbewerb der deutschen Hochschulen in Würzburg. Die vier Musiker sind Mitglied in Klangkörpern wie dem Leipziger Gewandhausorchester und dem MDR Sinfonieorchester und verfolgen parallel Solokarrieren mit CD-Produktionen.
Eintrittskarten für das Konzert in der Reihe „Schumann Plus“ sind zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich.