Am heutigen Montag beginnen planmäßig die Abbrucharbeiten des Freistaates Sachsen auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks in Marienthal. Wie das Sächsische Staatsministerium der Finanzen in einer Pressemitteilung weiterhin informiert, sollen die Maßnahmen bis Ende April 2017 abgeschlossen sein. Sie sind Hauptbestandteil der Baufeldfreimachung für den Neubau der Justizvollzugsanstalt.
Die Abbruchmaßnahmen, die vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) koordiniert werden, umfassen den Rückbau von Gebäuden, sonstigen baulichen Anlagen, befestigten Flächen, Medienleitungen und die Beseitigung von Altlasten auf einer Gesamtfläche von 23 ha. Dabei entstehen ca. 130.000 t Bauschutt und ca. 40.000 m³ belasteter Erdaushub, die abzutransportieren und fachgerecht zu entsorgen sind. Teilweise müssen vorhandene Medienleitungen umverlegt werden.
Aufgrund der Nähe des Baufeldes zu schutzwürdigen Nutzungen und des zu erwartenden Zu- und Abgangsverkehrs mit Räum- und Transporttechnik wurden auf Grundlage einer „Schallimmissionsprognose Baulärm“ Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen durch die Rückbautätigkeit berücksichtigt. So seien der Einsatz geräuscharmer Baumaschinen, die gesonderte Verkehrsführung für den Baustellenverkehr (ausschließlich über die südliche Reichenbacher Straße, Olzmanntunnel, Olzmannstraße und Baustraßenanbindung an der Olzmannstraße) sowie die Reglementierung der täglichen Baustellenarbeitszeit (Mo.-Fr.) auf den Zeitraum zwischen 7 und 18 Uhr veranlasst worden. Die maximale Tagestransportleistung wird dabei zwischen 150 und 180 LKW-Fahrten liegen.
In Vorbereitung der Abbrucharbeiten wurden seit Anfang 2015 bereits Rodungs- und Abnetzungsarbeiten, Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz, die Herstellung der Baustelleneinrichtung sowie nicht zuletzt die Umsetzung denkmalgeschützter Schienenfahrzeuge eines Vereins durchgeführt.
Der weitere Ablauf für das Vorhaben sieht nach Auskunft des Finanzministeriums bis II. Quartal 2016 die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen vor. Ab dem IV. Quartal 2017 soll für die erforderlichen Hochbaumaßnahmen der neuen JVA Baubeginn sein. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant. Damit lägen die Planungen und Vorbereitungen im vorgesehenen Terminrahmen. Die Kostenschätzung für die Errichtung der gemeinsamen Justizvollzugsanstalt der Bundesländer Sachsen und Thüringen geht einschließlich der Kosten für die Baufeldfreimachung und den Grunderwerb von Gesamtinvestitionen in Höhe von 150 Millionen Euro aus.
Im Auftrag des städtischen Liegenschafts- und Hochbauamtes hatte bereits vorletzte Woche der Abbruch von fünf Gebäuden begonnen, die früher zum RAW gehörten, sich jetzt aber außerhalb des Geländes für die zukünftige Justizvollzugsanstalt befinden. Diese Arbeiten sollen bereits bis Juni 2016 abgeschlossen sein.