Anmelderekord für Internationalen Schumann-Wettbewerb

veröffentlicht am: 10.03.2016

Das Kulturamt informiert:

Wettbewerb für Klavier und Gesang beginnt am 9. Juni 2016

Der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang, der in diesem Jahr zum 17. Mal stattfindet, kann einen Rekord bei den Anmeldungen verbuchen: 258 junge Künstler aus der ganzen Welt haben ihre Teilnahmeunterlagen eingereicht, hinzu kommen 88 Anmeldungen in der Kategorie der Liedbegleiter. Insgesamt stehen Preisgelder in Höhe von fast 50.000 Euro zur Verfügung.

Der renommierte Musikwettstreit beginnt am 9. Juni mit der Begrüßung der Teilnehmer, Juroren und Gäste im Schumann-Haus. Das Eröffnungskonzert im Bürgersaal des Rathauses gestaltet am Abend das Schumann-Quartett. Vom 10. bis 13. Juni findet die erste, vom 14. bis 16. Juni die zweite Wettbewerbs¬runde statt. Spannend wird es spätestens an den beiden darauf folgenden Tagen, wenn in der Finalrunde die Preisträger ermittelt werden. Diese gestalten am Sonntag, dem 19. Juni, um 19.30 Uhr, im Konzert-und Ballhaus „Neue Welt“ schließlich den Höhepunkt und Abschluss: das Preisträgerkonzert.
Im Begleitprogramm sind unter anderem Filmvorführungen, der Summer Swing bei Schumann oder eine Sonderausstellung zu erleben. Veranstaltet wird der 17. Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang von der Stadt Zwickau in Verbindung mit der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V.. Unterstützt wird er von der Sparkasse Zwickau, der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), dem Kulturraum Vogtland Zwickau sowie der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.


60 Jahre Robert-Schumann-Wettbewerb

1956 fand, zunächst noch in Berlin, erstmals der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang statt. Von Anfang an war Zwickau durch Konzertauftritte der internationalen Preisträger ein¬gebunden. 1963 übersiedelte der Wettbewerb in die Geburtsstadt des Komponisten und hat seither seinen festen Platz in der Kulturlandschaft der Stadt. Neben dem Bach-Wettbewerb und dem ARD-Musikwett¬bewerb ist er damit der älteste internationale Interpretationswettbewerb in Deutschland und hat schon vielen Künstlern den Weg in eine erfolgreiche, internationale Karriere geebnet. Einige von ihnen kehrten in den vergangenen Jahren als Juroren nach Zwickau zurück und sichern so das künstlerisch anspruchsvolle Niveau des Wettbewerbs. Unter ihnen finden sich namhafte Sänger und Sängerinnen wie Siegfried Lorenz, Mitsuko Shirai, Edith Wiens oder Mary Ann Hart und Pianisten wie Peter Rösel, Pavel Egorov, Balázs Szokolay oder Yves Henry.

Vergeben werden auch in diesem Jahr jeweils drei Preise in den Kategorien Klavier, Gesang Damen und Gesang Herren sowie ein Sonderpreis für den besten Liedbegleiter.
Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, der 2. mit 7.500 Euro und der 3. mit 5.000 Euro. Dem besten Liedbegleiter winken 3.000 Euro.

Über die Vergabe der Preise entscheidet die international besetzt Jury:

JURY KLAVIER

  • Jozef de Beenhouwer (Antwerpen)
  • Boris Bloch (Düsseldorf)
  • Pavel Egorov (St. Petersburg)
  • Konstanze Eickhorst (Lübeck)
  • Klaus Hellweg (Berlin)
  • Yves Henry (Paris)
  • Lucy Parham (London)
  • Peter Rösel (Dresden)
  • Balázs Szokolay (Budapest/Weimar)

JURY GESANG

  • Olaf Bär (Dresden)
  • Irwin Gage (Zürich)
  • Mary Ann Hart (Indiana/USA)
  • Robert Holl (Wien/Antwerpen)
  • Edith Mathis (Wien)
  • Dr. Michael Oehme (Leipzig)
  • Josef Protschka (Köln)
  • Mitsuko Shirai (Karlsruhe)
  • Scot Weir (Zürich)

Die Wettbewerbsleitung liegt in den Händen von Dr. Thomas Synofzik, dem Leiter des Robert-Schumann- Hauses Zwickau.

Anmeldungen aus der ganzen Welt

In diesem Jahr haben sich 141 Sänger und 117 Pianisten aus insgesamt 37 Ländern angemeldet. Zusätzlich gibt es 88 Anmeldungen von Klavierbegleitern, die um den Sonderpreis Liedbegleitung konkurrieren. Dies stellt die bisher höchste Zahl an Anmeldungen und Nationalitäten dar. Damit sind tatsächlich alle fünf Kontinente vertreten. Zu den weitest entfernten Ländern zählen Australien, Neuseeland, Indonesien, Taiwan, China, Japan, Argentinien sowie USA und Kanada. Erstmals dabei sind Island, Vietnam, Neuseeland und Indonesien. Beim letzten Wettbewerb hatten 205 Teilnehmer(136 Sänger und 69 Pianisten) rechtzeitig ihre Unterlagen eingesandt.

Die Zahlen spiegeln zunächst die Anmeldungen wieder. Interessant wird sein, wie viele Teilnehmer im Juni tatsächlich anreisen. Auch 2004 gab es schon einmal ca. 140 Sänger-Anmeldungen, von denen letztlich nur 78 teilnahmen. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Teilnehmerzahl über der von 2012 liegt. Und es ist ein erheblich höherer Anteil von Pianisten als bei den vergangenen Wettbewerben anzunehmen.
Erfreulich ist, dass sich unter den Anmeldungen für den Klavierwettbewerb drei ehemalige erste Preis¬träger des vom Robert-Schumann-Konservatorium im Zweijahresrhythmus veranstalteten Kleinen Schumann-Wettbewerbs befinden. In der Gesangskategorie wollen außerdem ehemalige Absolventen des Robert Schumann Konservatoriums und des Clara-Wieck-Gymnasiums teilnehmen. Dies zeigt, wie die vielfältige musikalische Nachwuchsförderung in Zwickau ineinandergreift und sich gegenseitig befruchtet.

Das Programm

Bereits am 8. Juni haben können sich die Teilnehmer im Organisationsbüro des im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ anmelden. Wie in jedem Jahr wird an diesem Tag auch der Geburtstag Robert Schumanns feierlich am Denkmal begangen. Um 20 Uhr überbringt die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. Pia Findeiß, Blumengrüße. Die Zwickauer Stadtpfeifer bieten ein musikalisches Geburtstagsständchen. Ab 21 Uhr wird im Bürgersaal des Rathauses „Frühlingssinfonie“ gezeigt – ein Schumann-Film von Peter Scha¬moni (1983) mit Herbert Grönemeyer, Nastassja Kinski, Rolf Hoppe, André Heller, Gidon Kremer u.a. Der Film widmet sich dem Leben Robert Schumanns bis zur Hochzeit mit Clara Wieck im Jahr 1840.

Am Tag darauf ist das Wettbewerbsbüro zwischen 8 und 14 Uhr für alle Teilnehmer zur Anmeldung geöffnet. Ab 16 Uhr werden im Robert-Schumann-Haus Juroren, Teilnehmer und Gäste feierlich begrüßt. Zudem wird durch die Oberbürgermeisterin der Buchstabe gezogen, der die alphabetische Startreihenfolge festlegt, nach der die jungen Künstler dann in den Wettbewerb gehen.

Das Eröffnungskonzert, um 19.30 Uhr, findet erstmals im Bürgersaal des Zwickauer Rathauses am Hauptmarkt 1 statt.Es gastiert das Schumann Quartett – Erik und Kenn Schumann (Violine), Liisa Randalu (Viola), Mark Schumann (Violoncello). Ken, Mark und Erik Schumann sind Söhne Robert Schumanns. Allerdings nicht des Zwickauer Komponisten, sondern des Düsseldorfer Geigers gleichen Namens. Die Musiker spielten bei der Namensgebung ihres Quartetts mit einem durchaus erwünschten Doppelsinn und dachten natürlich auch an den großen Romantiker, der mit seinen drei Quartetten einen hervorragenden Platz in der Streichquartett-Literatur genießt. Doch noch eine weitere familiäre Beziehung prädestiniert die vier Musiker, den Auftakt zu bestreiten: Der Vater der Bratschistin Liisa Randalu, Kalle Randalu, war 1981 als Pianist Preisträger des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs. Es erklingt Joseph Haydns Streichuartett Es-Dur op. 33 Nr. 2 „Der Scherz“, Robert Schumanns Streichquartett a-Moll op. 41 Nr. 1 und das Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 von Franz Schubert. Karten zu 15 Euro (ermäßigt 12,50 Euro) gibt es im Robert-Schumann-Haus Zwickau, der Tourist-Information sowie an der Theaterkasse.

Am Freitag, dem 10. Juni (bis Montag, 13. Juni) startet der Wettbewerb in seine erste Auswahlrunde. Ab 10.30 Uhr gehört die Bühne des Robert Schumann Konservatoriums den jungen Pianisten. Ab 13 Uhr geht im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ auch für die Sänger der Wettbewerb in die erste Runde.

Am ersten Wettbewerbswochenende, dem 10./11. Juni, findet rund um das Robert-Schumann-Denkmal auf dem Hauptmarkt der beliebte Summer Swing bei Schumann statt. Die Open-Air-Veranstaltung wird präsentiert von der Kultour Z. GmbH und dem Robert Schumann Konservatorium der Stadt Zwickau. Zu erleben ist ein abwechslungsreiches musikalisches Programm aus Swing und Funk bis hin zu Dixieland-und Jazzsounds.

Zum Begleitprogramm gehört auch eine zweite Filmnacht: Am Sonntagabend, den 12. Juni, zeigt das Robert-Schumann-Haus ab 21 Uhr im Kammermusiksaal „Twin Spirits“, die Aufnahme eines Schumann- Abends im Royal Opera House London (2008) in Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Pop-Legende Sting und seine Frau, die Schauspielerin Trudie Styler, schlüpfen in die Rollen von Robert und Clara Schumann und lesen aus Briefen und Tagebüchern. Als Erzähler fungiert Derek Jacobi, die passenden Musikdarbietungen übernehmen die Sopranistin Rebecca Evans, der Bariton Simon Keenlyside, der Pianist Iain Burnside u.a. Die Verfilmung wurde vom Robert-Schumann-Haus Zwickau unterstützt. Der Eintritt ist frei.

Von Dienstag, dem 14. Juni, bis Donnerstag, dem 16. Juni, findet in beiden Kategorien die zweite Aus¬wahlrunde statt. Für die Pianisten fällt der Startschuss bereits um 11 Uhr im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“. Ab 14 Uhr stehen im Robert Schumann Konservatorium die jungen Sänger auf der Bühne.

Der 17. und 18. Juni stehen ganz im Zeichen der Finalwertungen in beiden Kategorien. Diese letzten Prü¬fungen werden alle im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ ausgetragen. Ab 14 Uhr präsentieren sich dort zum letzten Mal die Sänger der Jury. Ab 19 Uhr wird es dann für die Pianisten ernst, die begleitet vom Philharmonischen Orchester des Theaters Plauen-Zwickau Robert Schumanns Klavierkonzert darbieten. Am Abend des 18. Juni, gegen 23 Uhr, verkündet dann der Wettbewerbsvorsitzende Dr. Thomas Synofzik im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ die Preisträger.

Am Sonntag, 19. Juni, findet um 10 Uhr eine öffentliche Generalprobe für das Preisträgerkonzert in der „Neuen Welt“ statt, um 16 Uhr werden die Preisträger im Robert-Schumann-Haus ausgezeichnet.

Der Höhepunkt des Wettbewerbs ist das Preisträgerkonzert am Abend ab 19.30 Uhr im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“, es wird von MDR Kultur live übertragen. Die Leitung hat Lutz de Veer, Generalmusikdirektor des Theaters Plauen-Zwickau unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters Plauen Zwickau. Auf dem Programm stehen u.a. die Ouvertüre zu Goethes Hermann und Dorothea und das Klavierkonzert op. 54 von Robert Schumann.

Quartiere und Gasteltern gesucht

Nach wie vor werden gastfreundliche Musikliebhaber gesucht, die für die Dauer des Wettbewerbs einem oder auch mehreren jungen Teilnehmern ein kostenfreies Quartier zur Verfügung stellen. Für viele Wettbewerbsteilnehmer ist schon die Anreise ein kostspieliger Akt. So sind sie glücklich und dankbar, wenn sie die Möglichkeit haben, bei Privatpersonen für die Dauer ihres Aufenthaltes ein kostenfreies Quartier zu beziehen.

Die meisten dieser Übernachtungsmöglichkeiten werden für die Dauer der ersten Auswahlrunde benötigt, vom 9. bis 14. Juni 2016.

Wer gerne für ein paar Tage nationale und internationale Gäste bei sich beherbergen und Anteil an ihren Wettbewerbserfolgen nehmen möchte, meldet sich bitte in der Tourist Information Zwickau (Hauptstraße 6, 08056 Zwickau, Telefon 0375 2713244, Fax 0375 2713259, E-Mail touristkultour-zde).

Sonderöffnungszeiten und –ausstellung im Robert-Schumann-Haus

In den Tagen vom 9. bis 19. Juni ist das Robert-Schumann-Haus täglich (auch montags) geöffnet: Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr und am Wochenende von 13 bis 17 Uhr. Interessante Einblicke in die 60-jährige Geschichte des Wettbewerbs bietet eine Sonderausstellung im Foyer des Robert-Schumann-Hauses, die am 28. Februar eröffnet wurde und noch bis 2. Juli zu sehen ist. Sämtliche Wettbewerbe seit 1956 sind in Fotos, Plakaten, gedruckten und handschriftlichen Zeugnissen sowie auch einigen Tonaufzeichnungen durch repräsentative Beispiele dokumentiert.So lässt sich beispielsweise die Teilnahme der japanischen Sängerin Mitsuko Shirai – 2016 eine der Jurorinnen – vom eigenhändig ausgefüllten Anmeldebogen und Wertungsprogramm über einen Mitschnitt vom Preisträgerkonzert bis hin zur Siegerurkunde verfolgen. Insgesamt enthält die Ausstellung über 100 Exponate.

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