Das Robert-Schumann-Haus informiert:
Wie vermittelt man Gehörlosen die Musik von Robert Schumann? Dieser Frage stellten sich die Schüler des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau. Sie produzierten gemeinsam mit Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau und dem SAEK Zwickau einen Gebärdensprachführer für das Robert-Schumann-Haus Zwickau. Dieser navigiert Gehörlose via Tablet durch die Ausstellung des Robert-Schumann-Hauses. Das Gemeinschaftsprojekt wurde heute vorgestellt.
Die Idee dazu wurde im Nachgang der Erstellung des Audioguides „Ohrenzeuge 2“ für Blinde und Sehbehinderte geboren, welcher schon seit einigen Jahren im Robert-Schumann-Haus eingesetzt wird. Auch ihn produzierten 2007 Schüler des Clara-Wieck-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem SAEK Zwickau. Im September 2013 begann das Medienprojekt. „Für jeden Raum wurde eine eigene Oberfläche gestaltet, die wiederum verschiedene Videos zu den einzelnen Ausstellungsstücken des Raumes enthält. Die Schwierigkeit für die Schüler bestand vor allem darin, die Inhalte zu definieren, da Gehörlose zur Musik selbst eher wenige Bezugspunkte haben", erklärt Alexander Karpilowski vom SAEK Zwickau, der die Schüler während der Projektphase betreute.
Neben vertonten Gedichten liegt der Schwerpunkt des Videoguides deshalb auf biografischen Informationen. Nachdem die Inhalte feststanden, wurden diese in Videosequenzen von Gebärdensprachdolmetschern der Westsächsischen Hochschule Zwickau übersetzt und anschließend im SAEK-Studio geschnitten. Nach gut einem Jahr stellten die Schüler den Videoguide fertig. Die Umsetzung auf dem Tablet gestaltete sich dann schwieriger, als gedacht.
Ein besonderer Dank gilt der AKTION MENSCH: Nach Antragstellung durch den Förderverein SAEK Zwickau unterstützte die AKTION MENSCH das Projekt im Rahmen ihrer „Förderaktion Barrierefreiheit“ und ermöglichte damit die technische Umsetzung.