Das Robert-Schumann-Haus informiert:
Rheingold Trio gastiert am 24. Januar im Zwickauer Robert-Schumann-Haus
Das Rheingold Trio in der ebenso interessanten wie selten zu hörenden Instrumentenkombination Klarinette, Fagott und Klavier eröffnet die Schumann Plus-Reihe des Jahres 2016. Bettina und Robert Aust sowie Lydia Pantzier spielen Werke von Michail Glinka, Robert Schumann, Franz Liszt, Carl Philipp Emanuel Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Konzert findet am Sonntag, dem 24. Januar um 17 Uhr im Robert-Schumann-Haus statt.
Zwei Werke mit Italien-Bezug stehen am Beginn des Programms: Michail Glinka komponierte sein Trio pathétique 1832 in Italien, wohin der „Vater der russischen Musik“ 1830 aufgebrochen war. Der körperliche und seelische Zusammenbruch, den er in Mailand erlebte, prägen das Trio pathétique, was bei der Uraufführung des Werkes – Michail Glinka saß dabei selber am Klavier – die Musiker des Orchesters an der Scala zu dem Ausruf verleitete: „Welch‘ eine Verzweiflung“. Ein „Inferno“ stellt Franz Liszts „Après une Lecture de Dante“ aus den Années de Pèlerinages, auch Dante-Sonate genannt, dar. Nach der Lektüre von Dantes Göttlicher Komödie komponierte Liszt 1839 den Höllenritt für Klavier solo.
Carl Philipp Emanuel Bach, der 1714 in Weimar geborene und wohl bekannteste Sohn Johann Sebastians, komponierte 1775 ursprünglich für zwei Hörner, zwei Flöten, zwei Klarinetten und Fagott die VI piccole Sonate Wq 184, die er selber als Trio für Klarinette, Fagott und Cembalo umarbeitete.
Einer kuriosen Abmachung ist es zu verdanken, dass Felix Mendelssohn Bartholdy das Konzertstück op. 113 komponierte: Heinrich Joseph Baermann, seines Zeichens einer der bedeutendsten Klarinettisten seiner Zeit und ebenfalls Komponist, und sein Sohn Carl, ein versierter Bassetthornist, versprachen Mendelssohn Dampfnudeln und Rahmstrudel, wenn er für ihre Instrumente komponiere. Von Robert Schumann erklingen die Fantasiestücke op. 73 für Klarinette und Klavier und die Romanzen op. 94 in einer Bearbeitung für Fagott und Klavier.
2012 nahmen die Fagottistin Lydia Pantzier und die Geschwister Bettina (Klarinettistin) und Robert Aust (Pianist) unabhängig voneinander beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn teil. Alle drei Musiker erhielten für ihre hervorragenden Leistungen ein Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs, das zahlreiche Konzertengagements in Deutschland umfasst. Die drei Musiker entschieden sich, diese Konzerte gemeinsam zu bestreiten: Das Rheingold Trio war geboren. Auf Einladung der ostfriesischen Landschaft spielte das junge Trio im Juli 2013 sein Debüt-Konzert bei den Gezeitenkonzerten in Ostfriesland und konnte bereits dort das Publikum rundum begeistern. In der Saison 2013/14 gab das Rheingold Trio 30 Konzerte u.a. im Beethoven-Haus Bonn und der Rhein-Mosel Halle Koblenz und machte Rundfunkaufnahmen für den SWR und den NDR. 2014 unternahm das Trio auf Einladung des Goethe-Instituts eine Konzertreise nach Finnland.
Das Rheingold Trio hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur Originalliteratur aufzuführen, sondern auch andere Werke für diese Triobesetzung zu bearbeiten. Es verfügt somit über eine musikalische Bandbreite, die von Beethoven über Brahms bis hin zu Piazzolla reicht. Aber nicht nur durch die verschiedenen Musikstile wird dem Publikum Abwechslung geboten. Im Konzert treten die Mitglieder des Rheingold Trios auch im Duo oder als Solisten auf und können sich somit facettenreich präsentieren.
Bettina Aust (*1988) ist Solo-Klarinettistin der Augsburger Philharmoniker. Sie gewann den deutschen Musikwettbewerb 2015, sowie den internationalen Musikwettbewerb Markneukirchen 2014 und ist eine gefragte Solistin und Kammermusikerin. Lydia Pantzier (*1989) ist Solo-Fagottistin der Badischen Staatskapelle Karlsruhe und Dozentin für methodische Übungen und Orchesterstellen an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Konzertreisen mit renommierten Orchestern führten sie in namhafte Konzertsäle nach London, Amsterdam oder Tokyo. Robert Aust (*1985) ist Dozent an der Musikhochschule Lübeck und korrepetiert in der Klarinettenklasse von Sabine Meyer und Reiner Wehle. Als etablierter Kammermusiker konzertiert er regelmäßig in den verschiedensten Besetzungen.
Eintrittskarten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse zu erwerben. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in den freien Verkauf gegeben. Ebenfalls an der Museumskasse erhältlich sind die Abokarten für die acht Konzerte von Schumann Plus (55 €, ermäßigt 44 €). Informationen zu der Reihe im Robert-Schumann-Haus sind unter www.schumann-zwickau.de zu finden.