Anlässlich des 77. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November lädt die Stadt Zwickau in Zusammenarbeit mit dem DGB, der Gesellschaft für christlich-jüdische Gesellschaft und weiteren Partnern zu zwei Veranstaltungen ein. Um 15 Uhr wird am kommenden Montag zunächst auf dem jüdischen Friedhof der schrecklichen Ereignisse und der Opfer gedacht, eine Stunde später auf dem Georgenplatz.
Auf dem jüdischen Friedhof schließt sich an die Kranzniederlegung eine Rezitation durch einen Vertreter der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an. Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß spricht Worte der Mahnung und des Gedenkens. Zum Abschluss tragen Pater Sebastian Büning (römisch-katholische Kirche) und Pastor Lutz Brückner (evangelisch-methodistische Kirche) einen Psalm vor.
Die Veranstaltung um 16 Uhr auf dem Georgenplatz beginnt mit einem Musikstück. Ein Vertreter des DGB Region Südwestsachsen, Pfarrer Anselm Meyer (evangelisch-lutherische Kirche) und Pfarrer Klaus Appel (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Zwickau) sprechen Gedenkworte. Ute Zschiedrich-Büning umrahmt das Gedenken mit Rezitationen. Das Gedenken findet vor der Tafel am ehemaligen Georgengymnasium statt, in dem sich einst das Polizeipräsidium befand. Sie zeigt den Davidsstern und in hebräischer sowie deutscher Sprache den Satz „DIE ERINNERUNG AN EUCH IST UNS KOSTBAR“. Es folgt der Text: „Von hier aus wurden während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unschuldige Menschen, vor allem jüdische Bürgerinnen und Bürger, deportiert, in Konzentrationslager verschleppt, ermordet. In diesem Gebäude befand sich von 1935 bis 1950 das Polizeipräsidium.“