Das Theater Plauen-Zwickau setzt sich für Toleranz und Verständigung ein. In der aktuellen Spielzeit beschäftigen sich sechs Stücke mit diesen Themen. Außerdem will das Theater eigene Angebote für Flüchtlinge machen. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Leitungsmitglieder des Theaters Plauen-Zwickau als Vorstände einer Institution mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedenster Herkunftsländer und Kulturen verurteilen jegliche Herabwürdigung und Verächtlichmachung von Menschen anderer Nationen und setzen sich bereits seit Jahren für Toleranz und Verständigung ein. Das Theater Plauen-Zwickau steht in dieser Spielzeit unter dem Motto mit-sprache. Es unterstützt und befördert die, durch aktuelle Ereignisse hervorgerufene, sich verbreiternde öffentliche Meinungsbildung in der Region. Die Leitung des Theaters zeigt sich jedoch befremdet und besorgt über intolerante und vereinfachende Pauschalisierungen und Lösungsansätze im öffentlichen Raum. Nur durch differenzierte und vorurteilsfreie Debatten, die den Prinzipien der Achtung und des Respektes Rechnung tragen, lassen sich Verständigungen erzielen.“
Dieses Engagement schlägt sich im aktuellen Spielplan nieder: Das Schauspiel hat ab Februar mit Lessings „Nathan der Weise“ den Klassiker zum Thema Religionsfreiheit im Programm. „Weißes Mäuschen warme Pistole“ ist ein Stück zur NSU Problematik, das Fallada-Stück „Jeder stirbt für sich allein“ ein Werk über bürgerschaftliches Engagement im Nationalsozialismus. Im Musiktheater beschäftigt sich „Mare Nostrum“ mit dem Fremden und mit Herrschaftsbeziehungen im Kolonialismus. Das Klassenzimmerstück „Krieg“ konfrontiert nach Angaben des Theaters Schülerinnen und Schüler mit der umgekehrten Situation, dass sie aus einem von Bürgerkrieg betroffenem Land nach Afrika flüchten müssen. Auch für die Kleinen wird die Thematik von Ausgrenzung und Solidarität z. B. im Puppentheaterstück „An der Arche um Acht“ behandelt. Der Konzertspielplan verweist mit Werken internationaler Komponisten wie dem Türken Ahmed Saygun oder dem Letten Peteris Vasks auf die Universalität von Musik.
Nachdem das Theater Plauen-Zwickau bereits in der vergangenen Spielzeit zwei Puppentheatervorstellungen speziell für Kinder aus den Asylbewerberheimen durchgeführt hat, wird es auch in dieser Spielzeit besondere Angebote für Flüchtlinge geben.