Zu einem nachmittäglichen Klavierkonzert lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau am Samstag, dem 19. September 2015 um 17 Uhr ein. Zu Gast ist der Dresdner Pianist Michael Hein, der Werke von Robert Schumann, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt, Claude Debussy und Maurice Ravel zu Gehör bringen wird.
„…am Ende löst sich doch Alles in eine lustige Hochzeit auf – aber am Schluß kam wieder der Schmerz um Dich dazu und da klingt es wie Hochzeit- und Sterbegeläute untereinander…“ schreibt Robert Schumann an seine ferne Verlobte Clara Wieck 1838 über seine Fantasiestücke op. 12. Im Konzert werden das von Clara Schumann häufig gespielte Des Abends sowie In der Nacht und Warum? erklingen.
Beethoven komponierte seine Sonate E-Dur op. 109 1820 und verstand sie als erste von drei im Verbund bei Schlesinger in Berlin zu druckende Sonaten. Es ist die drittletzte Sonate, die Beethoven komponierte und wurde zeitgleich zur Missa solemnis geschrieben.
Franz Liszts Années de pèlerinage (Pilgerjahre), 26 Charakterstücke für Klavier solo in drei Bänden, sind eine Reflexion seiner Reisen und zeigen deutlich seinen sich entwickelnden Kompositionsstil. Es stehen die beiden Stücke Au bord d`une source aus Band 1 sowie Les jeux d`eaux à la villa d`Este aus Band 3 auf dem Programm.
In zwei Heften veröffentlichte Claude Debussy seine Préludes pour Piano, die er zwischen 1909 und 1913 komponierte. Von Maurice Ravel erklingen zwei Stücke. Das Jeux d`eau (Wasserspiele), welches Ravel mit einem Zitat Henri de Régniers überschrieb: „Ein Flußgott, der lacht, weil ihn das Wasser kitzelt.“ Das zweite Stück entstammt der Sammlung Gaspard de la nuit, Ondine, die Wassernixe, basierend auf einer Dichtung Aloysius Bertrands.
Michael Hein, in Halle geboren, studierte zunächst Klavier und Kammermusik bei Ulrich Urban an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Es folgten Engagements als Pianist und Liedbegleiter in Dresden, u. a. an der Sächsischen Staatsoper, der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ und der Dresdner Philharmonie. Einen ersten entscheidenden Impuls bekam seine Laufbahn, als er im Jahr 2000 zum ersten Mal nach Japan eingeladen wurde. Seitdem gastiert Michael Hein fast jedes Jahr im Land der aufgehenden Sonne.
Prägend für Michael Heins künstlerische Entwicklung war auch die Bekanntschaft mit dem österreichischen Pianisten Jörg Demus, der 2002 sein Lehrer und Mentor wurde. Höhepunkte seiner Konzerttätigkeit sind u. a. ein Konzert vor der japanischen kaiserlichen Familie im Jahr 2001 in Tokio, 2006 bis 2008 die Aufführung der Klavierkonzerte Beethovens mit der Bach-Akademie Tokorozawa unter Seiji Makino und dem Ludwig-Kammerorchester Tokio unter Joji Waschimi. Im Jahr 2012 produzierte Michael Hein mit dem Bariton Tetsuro Kitamura eine CD mit Liedern des japanischen Komponisten T. Aragaki, die bei King Records erschien. Seine ausgedehnten Konzertreisen führten ihn außerdem nach Ungarn, Österreich, Frankreich und in die USA.
Eintrittskarten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Abendkasse erhältlich, Vorbestellungen nimmt die Museumskasse entgegen.