Zwei Flügel, vier Hände und 176 Tasten

veröffentlicht am: 19.08.2015

Das erste Konzert der Reihe „Schumann Plus“ nach der Sommerpause findet am Sonntag, dem 6. September statt. Um 17 Uhr gastiert im Robert-Schumann-Haus Zwickau das international erfolgreiche Klavierduo Norie Takahashi und Björn Lehmann. Sowohl vierhändig als auch an zwei Flügeln spielen sie Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms.

Robert Schumanns Andante und Variationen B-Dur für zwei Klaviere schrieb der Zwickauer Komponist ursprünglich für die außergewöhnliche Besetzung von zwei Klavieren, zwei Violoncelli und einem Horn. Auf Anraten seines Freundes Felix Mendelssohn Bartholdy verfasste er die Bearbeitung für zwei Klaviere. Bei den Proben hatte sich herausgestellt, dass das Zusammenspiel der fünf vorgesehenen Instrumentalisten zu schwierig war. Die Uraufführung übernahmen Clara Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy am 19. August 1843 im Leipziger Gewandhaus.

Zu Zeiten, in denen es das Radio noch nicht gab, hatte die Hausmusik einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. So wundert es nicht, dass auch Opern und Sinfonien immer häufiger auch als Bearbeitung für Klavier zu vier Händen verfügbar waren. Dazu zählt auch Schumanns Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61, deren Klavierversion Schumann selbst verfasste.

Im Alter von nur 17 Jahren komponierte Mendelssohn seine Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. Die private Erstaufführung fand 1826 im väterlichen Hause statt. Seine öffentliche Premiere erlebte das Stück 1827 unter der Leitung von Carl Loewe in Stettin.

1873 schrieb Johannes Brahms seine Variationen über ein Thema Joseph Haydns für Orchester, nachdem er glaubte, sechs Divertimenti des großen Wiener Klassikers gefunden zu haben. Doch bereits der Musikwissenschaftler Eduard Hanslick bezweifelte die Echtheit des gewählten Chorals und bezeichnete ihn als Wallfahrtslied. Die Fassung für Klavier stammt von Brahms selbst und wurde 1874 in Wien uraufgeführt.

Das Klavierduo Takahashi-Lehmann wurde 2009 in Berlin gegründet. Beide kennen sich bereits seit ihrem Studium bei Klaus Hellwig an der Universität der Künste Berlin. Björn Lehmann ist dort inzwischen selbst Professor. Norie Takahashi war früh in zahlreichen Wettbewerben erfolgreich. Die beiden Musiker konzertieren in ganz Europa sowie Korea und Japan. 2014 erschien ihre erste gemeinsame CD mit Originaltranskriptionen von Beethoven, Schumann und Schönberg.

Eintrittskarten zu 10 Euro (7,50 Euro ermäßigt) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellte und nicht abgeholte Karten gehen eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in den freien Verkauf.

Björn Lehmann und Norie Takahashi gastieren am 6. September im Schumann-Haus (Foto: Uwe Arens)