Neuerscheinung: Schumann Studien 11 - Robert Schumann - Musik und Dichtung

veröffentlicht am: 10.07.2015

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Der neu erschienene Band Schumann Studien 11 vereint 29 Beiträge zum Thema Robert Schumann - Musik und Dichtung. Er wurde im Auftrag der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V. von Thomas Synofzik und Ute Scholz herausgegebenen.

Noch im Jahr 1846 notierte Robert Schumann in sein Tagebuch: „Es drängte mich immer zum Produciren, schon in den frühesten Jahren, war’s nicht zur Musik, so zur Poësie“. Unter dem Titel „Robert Schumann – Musik und Dichtung“ widmete sich im Schumann-Jubiläumsjahr 2010 die 20. Wissenschaftliche Arbeitstagung in Zwickau dieser musikalisch-literarischen Doppelbegabung im Rahmen einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz mit Musik-, Literatur und Medienwissenschaftlern aus Deutschland, den USA, Kanada, Frankreich und Österreich. Es handelte sich um die umfangreichste der zahlreichen nationalen und internationalen Tagungen im Schumann-Jubiläumsjahr, die neben Zwickau u. a. auch in Leipzig, Stuttgart, Basel und Maryland (USA) stattfanden.

Im Schaffen Robert Schumanns erreicht die für die romantische Ästhetik zentrale Verbindung der Künste einen Gipfelpunkt: Musik und Dichtung sind hier auf das Innigste verwoben. Literarische Werke dienten Schumann in seinen Instrumentalkompositionen als inhaltliche oder formale Vorlagen, die musikalischen Werke werden somit selbst zu Tondichtungen. Seine Vokalwerke zeigen ein bis dahin ungekanntes Niveau der Verbindung von Wort und Ton. Der vorliegende Band dokumentiert die Ergebnisse der interdisziplinären Zwickauer Tagung mit den Schwerpunkten Literarische Einflüsse der Zwickauer Zeit, Literarische Werke Schumanns, Späte Vokal- und Instrumentalwerke sowie Lieder und Dichterbeziehungen.

Mit Schumanns Lebensjahren in Zwickau befassen sich mehrere Aufsätze: zur verlegerischen Tätigkeit des Vaters August Schumanns, zu den Aktivitäten des Zwickauer Theaters in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts sowie zu Schumanns Deutschunterricht am Lyzeum. Einige Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss literarischer Gattungen (Novelle, Märchen) auf Schumanns Musik. Andere erkunden die literarischen Sujets seiner Ouvertüren und seine wohl überlegte Wortwahl etwa in Werktiteln und musikalischen Anweisungen. Auch Schumanns eigene schriftstellerische Auseinandersetzung mit Musik wird zum Gegenstand der Analyse. Eine grundlegende Abhandlung widmet sich den schillernden Begriffskombinationen der Wortfelder Musik und Poesie bei Schumann. Naturgemäß befasst sich eine Reihe von Beiträgen mit Schumanns Beziehungen zu einzelnen Dichtern und ihren Werken: zu Lord Byron, Adalbert von Chamisso, Joseph Eichendorff, E. T. A. Hoffmann, Elisabeth Kulmann, Eduard Mörike, Jean Paul sowie Ernst Schulze. Wie das Komponieren von Gedichten von statten gehen konnte, wird am Beispiel des Liederzyklus’ Myrthen beschrieben. Eine weitere Studie geht den Lebenswegen von Schriftstellerinnen in Schumanns unmittelbarem Umfeld nach. Wenig bekannt – und hier umfassend dokumentiert – sind Übersetzungen von Schumann-Liedern ins Französische und Italienische. Wie Schumann Tempo rubato einerseits in seinen Liedern, andererseits in seinen Klavierwerken einsetzt, thematisiert eine aufführungspraktische Studie. Schließlich wird auch die Rolle untersucht, die Schumann als Filmheld im UFA-Film Träumerei (1944) zugeschrieben wurde.

Abgedruckt finden sich nicht zuletzt eigene Texte von Schumann selbst – so Ausschnitte der frühen Gedichtsammlung Blätter und Blümchen aus der goldenen Aue, das Fragment des Briefromans Bernard von Nontelliers sowie Fragmente einer geplanten Till-Eulenspiegel-Oper.

Broschur, 636 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 48 Euro für Mitglieder der Robert-Schumann-Gesellschaft e. V. 36,80 Euro

ISBN 978-3-89564-167-1

STUDIO•VERLAG

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Schumann Studien 11