1840 war nicht nur das Jahr, in dem Robert Schumann nach fünfjähriger Werbezeit Clara Wieck heiraten konnte, sondern auch das Jahr, in dem er fast 150 Lieder komponierte. Es wird deshalb auch als sein „Liederjahr“ bezeichnet. Zehn Jahre lang hatte er ausschließlich Klavierkompositionen veröffentlicht. Die plötzliche Hinwendung zur Gesangskomposition hat viele Rätsel aufgegeben, die in den letzten Jahren weitgehend gelöst werden konnten. Gesucht wurde nach Auslösern und Veranlassung, aber auch nach den tieferliegenden ästhetischen Gründen. So konnte z. B. eine belgische Sängerin identifiziert werden, der Robert Schumann entscheidende Anregungen zur Komposition seines ersten Liedes „Du bist wie eine Blume“ Mitte Januar 1840 verdankte.
Die neue Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus Zwickau zeigt aus den reichhaltigen Beständen zahlreiche Kostbarkeiten: Originalhandschriften von Liedern, Handexemplare der zugrunde gelegten Gedichtbände und weitere Dokumente, die Schumanns neu erwachte Begeisterung für Stimme und Gesang erklären. Besucher haben zudem die Möglichkeit mit ausliegender Fachliteratur, u.a. von Fritz Feldmann, Eric Sams, Barbara Turchin und Thomas Synofzik, tiefer in das Thema einzutauchen.
Die Eröffnung mit einer Einführung von Dr. Thomas Synofzik findet am Freitag, dem 5. Juni um 18.30 Uhr statt und damit eine Stunde vor dem Auftritt des Calmus Ensembles im Rahmen des Schumann-Festes. Unter dem Titel „Hausmusik bei Robert & Clara Schumann“ stehen Robert Schumanns Quartettgesänge a cappella und mit Klavierbegleitung aus op. 29 („Zigeunerleben“), op. 67, op. 75, op. 101 und op. 138 sowie Klavier- und Vokalmusik von Clara Schumann, Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms auf dem Programm. Das Calmus Ensemble wurde 2002 beim 4. Internationalen Chorwettbewerb mit dem Robert-Schumann-Chorpreis der Stadt Zwickau ausgezeichnet und erhielt für seine CD-Aufnahmen den CARA-Award, den ECHO-Klassik-Preis oder den Supersonic Award .
Der Eintritt zur Eröffnung ist frei. Die Ausstellung ist bis 30. August 2015 zu sehen.