Aufgrund des anhaltenden Streiks in den kommunalen Kitas, von denen insbesondere Zwickau betroffen ist, erwartet Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß im Interesse der Kinder ein baldiges Ende der Arbeitskampfmaßnahme. „Die Eltern haben bisher mit viel Verständnis auf den Streik und die Anliegen der Beschäftigten reagiert. Doch manche Mütter und Väter wissen kaum noch, wie ihre Kinder betreut werden können. Da die Streikdauer unklar ist, können sie nicht einmal planen.“
Außerdem macht Findeiß auch auf die finanziellen Auswirkungen aufmerksam: „Die grundsätzlich wünschenswerte Einigung der Tarifparteien wird sowohl den städtischen Haushalt als auch die Eltern belasten“. Die Forderungen der Gewerkschaften zur Höhergruppierung der Erzieherinnen und Erzieher führen nach Angaben des Sächsischen Städte- und Gemeindetages zu Gehaltszuwächsen von durchschnittlich knapp 15 %. Für die Stadt Zwickau könnte dies zu Mehrkosten in Höhe von schätzungsweise 1,5 Mio. Euro im Jahr führen. Findeiß fordert, dass der Freistaat die Kommunen mit einer entsprechenden Erhöhung der Kita-Betriebskostenpauschale unterstützt. Letztlich können die Tarifsteigerungen auch zu einer Erhöhung der Kita-Elternbeiträge führen, da die Personalkosten unmittelbar in die Berechnung einfließen. Außerdem wird eine Tarifeinigung im kommunalen Bereich zeitverzögert auch bei freien Trägern wirksam werden und dies wird ebenfalls den Stadthaushalt belasten.
In Zwickau werden seit dem 11. Mai alle 17 städtischen Kindertagesstätten bestreikt. Eine Notbetreuung kann aufgrund einer Vereinbarung mit der Gewerkschaft lediglich in fünf Einrichtungen und nur für alleinerziehende Beschäftigte oder Auszubildende angeboten werden.