Das Robert-Schumann-Haus informiert:
Das Robert-Schumann-Haus Zwickau lädt zu einem Vortrag ein, der am Donnerstag, 30. April 2015, um 17 Uhr stattfindet. Prof. Dr. Werner Klüppelholz (Siegen) referiert über „Realismus und Poesie – Schumann, Kagel und eine Reise ums Mittelmeer“. Der Eintritt ist frei.
Kagel (1931–2008) und Schumann (1810–1856) verbindet mehr, als auf den ersten Blick scheinen mag. Der in Argentinien geborene Komponist, Dirigent, Librettist und Regisseur Maurizio Kagel lebte seit 1957 überwiegend in Deutschland. Er besaß, ähnlich wie Schumann, als Sohn eines Buchdruckers eine besondere Affinität zur Literatur und verfolgte, zumindest in den späteren Jahrzehnten seines Lebens, das Ideal einer poetischen Musik. Kagel, Schumann-Verehrer, vertonte und verfilmte mehrfach Schumann-Texte, so das im Robert-Schumann-Haus Zwickau überlieferten „Mitternachtsstück“ aus dem Romanfragment „Selene“.
Werner Klüppelholz gibt in seinem Vortrag zudem eine Einführung in das Szenische Spiel „Mare nostrum“, welches an diesem Tage im Robert-Schumann-Haus durch das Theater Plauen-Zwickau zur Premiere kommt.
Prof. Dr. Werner Klüppelholz, Jahrgang 1946, studierte Komposition, Schulmusik, Musikwissenschaft, Soziologie und Phonetik an der Kölner Musikhochschule und Universität, wurde dort promoviert und habilitiert und arbeitete zwischen 1977 und 2012 als Professor für Musikpädagogik an der Universität Siegen. Er veröffentlichte zahlreiche Texte zur Neuen Musik, namentlich zu Kagel, widmete aber beispielsweise auch Schumanns „Träumerei“ 1988 einen einsichtsreichen Beitrag.