Ehrungen zum Neujahrsempfang 2015

veröffentlicht am: 08.01.2015

Gemäß Paragraf 1 der Satzung über Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Zwickau vom 12. April 2007 kann die Stadt Zwickau zur Ehrung oder Auszeichnung von Personen, die sich um die Stadt Zwickau und das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht haben, das Ehrenbürgerrecht, die Stephan-Roth-Bürgermedaille und die Martin-Römer-Ehrenmedaille verleihen.

Die Martin-Römer-Ehrenmedaille kann an Personen sowie Vereine, Gruppen, Organisationen und Institutionen verliehen werden, die sich durch erfolgreiches Wirken und Eintreten für das Wohl oder Ansehen von Stadt und Bürgerschaft besondere Verdienste erworben haben und aus diesem Grund öffentlich ausgezeichnet werden sollen.

Martin-Römer-Ehrenmedaille für Dr. Kurt Rudolph und Dr. Michael Kühn

Wie kaum ein anderer vereinigt Dr. Ing. Kurt Rudolph (Jahrgang 1937) in seiner Person die Zeit seit den bewegten und bewegenden Momenten des Herbstes 1989. Maßgeblich prägte er diese stadtgeschichtlich bedeutende Phase. Als Sprecher der evangelischen Kirche kam er im Herbst 1989 an den Runden Tisch von Zwickau. Eine Bürgerinitiative brachte ihn als unabhängigen Kandidaten auf die Liste für die ersten Kommunalwahlen. 1990 zog Dr. Kurt Rudolph als Bürgermeister in das Rathaus ein. In dieser Zeit setzte er sich nachhaltig für die Organisation der kommunalen Versorgungsaufgaben in den Bereichen öffentlichen Nahverkehrs, der Energie- und Fernwärmeversorgung, der Trinkwasserversorgung sowie der Entsorgung und für Umweltschutzprobleme ein.

Dr. Kurt Rudolph war seit der Gründung am 16. November 1990 bis zu seinem Ausscheiden am 30. April 2002 zunächst neben- dann hauptamtlich als Geschäftsführer der Städtischen Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft Zwickau mbH und Stadtwerke Zwickau Holding GmbH tätig. In dieser Zeit leistete er Pionierarbeit und trug zur Übernahme der kommunalen Versorgungsaufgaben bei. Mit diesen und weiteren Tätigkeiten setzte er sich erfolgreich dafür ein, den Strukturwandel in Zwickau zu bewältigen und setzte zugleich Meilensteine für die Stadtentwicklung.

Dr. Michael Kühn (Jahrgang 1943) erwarb sich im Bereich des Denkmalschutzes besondere Verdienste. Beispielhaft belegt dies sein Einsatz für die Sanierung des Doms „St. Marien", der einer der bedeutendsten Hallenkirchen der obersächsischen Spätgotik und zugleich das wichtigste Wahrzeichen der Stadt Zwickau ist. Mit großem ehrenamtlichen Engagement setzte und setzt er sich seit langem für den baulichen Erhalt des Bauwerkes ein, warb erfolgreich um Fördermittel und Spenden und wirkte nachhaltig an der Lösung oftmals schwierigster baulicher und denkmalgeschützter Aufgaben mit.

Nicht abschrecken ließ er sich durch das besondere Problem, dass sich die Kirche wegen tektonischer Bewegungen im tieferen Untergrund und infolge des Steinkohlenbergbaues auch unter dem Stadtzentrum um etwa 3,70 Meter gesenkt und um mehr als 1,30 Meter nach Südosten bewegt hat. Das stellt die Baupflege bis heute und auch weiterhin vor ständig neue Herausforderungen der Gebäudesicherung und -sanierung.

Besonders hervorzuheben ist nicht zuletzt sein Geschick, Bürger, Entscheidungsträger und Fördermittelgeber für die Zwickauer Marienkirche zu gewinnen. Der Erhalt und die Sanierung des Domes ist maßgeblich Dr. Kühn zu verdanken, der sich darüber hinaus für viele weitere Denkmale kompetent und engagiert einsetzte und als Ansprechpartner in spezifischen Fragen des Denkmalschutzes anerkannt ist.

Beispielhaft ist sein Engagement bei der Begleitung der Objekte Kornhaus und Schloss Osterstein zu würdigen. Er wirkte unter anderem in deren Fördervereinen mit und war auch wesentlich bei der Spendeneinwerbung aktiv.

Die Stephan-Roth-Bürgermedaille kann an Personen der Stadt Zwickau verliehen werden, die sich durch besonders erfolgreiches langjähriges Wirken und Eintreten zum Wohle der Stadt oder ihrer Bürgerschaft hohe Verdienste erworben und hier den dauernden Dank und die besondere Anerkennung ihrer Mitbürger verdient haben. Entsprechend der Satzung gilt dies insbesondere für Mitglieder des Stadtrates, die ihm, beginnend 1990, länger als vier Wahlzeiten oder 20 Jahre ununterbrochen angehören.

Stephan-Roth-Bürgermedaille für Jens Heinzig

Jens Heinzig (Jahrgang 1962) ist seit 1994 ununterbrochen Mitglied der Zwickauer Stadtverordnetenversammlung und des Zwickauer Stadtrats. Im Jahr 1999 übernahm er den stellvertretenden Vorsitz der SPD-Fraktion. Seit 2004 bis heute ist er Fraktionsvorsitzender der Fraktion SPD. Während seines langjährigen Wirkens als Stadtrat war Jens Heinzig vor allem im Finanzausschuss und Kultur-, Sozial-, Sport- und Bildungsausschuss aktiv engagiert. Im Jahr 1998 wurde Jens Heinzig Mitglied des Deutschen Bundestages und wirkte dort einige Zeit als Mitglied des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Besondere Verdienste hat sich Jens Heinzig in Aufsichtsratsgremien der Stadt Zwickau erworben. Seit 1994 ist er Mitglied des Aufsichtsrates des Theaters Plauen-Zwickau, seit 2009 dessen Aufsichtsratsvorsitzender. Ebenfalls seit 2009 ist Jens Heinzig Aufsichtsratsvorsitzender der Kultur, Tourismus und Messebetrieb Zwickau GmbH (Kultour Z.).

Durch sein vielfältiges und kontinuierliches Wirken zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger hat sich Jens Heinzig verdient gemacht.

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