„Es ist so süß zu scherzen“ – Schumanns Geibel-Vertonungen

veröffentlicht am: 15.01.2015

Das Robert-Schumann-Haus informiert:

Neue Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus Zwickau

Am Sonntag, dem 18. Januar 2015, findet um 16 Uhr die Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Robert-Schumann-Haus mit einer etwa 15-minütigen Führung statt. Die beiden von Robert Schumann meistvertonten Dichter sind Heinrich Heine und Emanuel Geibel - zählt man nicht die Lieder, sondern die einzelnen Verse, so gebührt der erste Rang dem letzteren. Im Gegensatz zu Heine ist der Dichter Geibel jedoch heute nur noch wenigen ein Begriff, auch wenn eines seiner Gedichte „Der Mai ist gekommen" zum Volkslied wurde. 1815, vor 200 Jahren, wurde Emanuel Geibel in Lübeck geboren, Anlass für das Robert-Schumann-Haus, Schumanns zahlreichen Geibel-Liedern und -Balladen eine Sonderausstellung zu widmen.

Wie Robert Schumann wurde Geibel an der Universität Jena promoviert. Im Frühjahr 1846 gab es in Dresden mehrfache Begegnungen zwischen Schumann und Geibel. In seinem Liederjahr 1840 setzte sich Robert Schumann erstmals mit Geibels gerade eben erstveröffentlichter Gedicht-Sammlung auseinander. Es entstanden vier Solo-Lieder, darunter eines der berühmtesten und bekanntesten Lieder Schumanns überhaupt Der Hidalgo („Es ist so süß zu scherzen") - geschrieben am 1. August 1840, als Schumann vom Gericht die langersehnte Einwilligung zur Hochzeit mit Clara Wieck bekam. Die Zwickauer Sonderausstellung zeigt zu diesem Lied erstmalig eine bisher unveröffentlichte virtuose Kadenz-Auszierung, die die berühmte Sängerin Pauline Viardot-Garcia für Robert Schumann aufschrieb.

Auch Schumanns einziges Chorlied mit Klavierbegleitung, das berühmte Zigeunerleben, komponierte Schumann im Sommer 1840 auf einen Text von Geibel. Das Robert-Schumann-Haus zeigt beide existierenden Autographe zu diesem Lied aus seinen Beständen. 1849 war es dann eine neue Gedichtsammlung Geibels, die Volkslieder und Romanzen der Spanier, die Schumann zu seinen zwei Spanischen Liederspielen op. 74 und op. 138 inspirierten. Seine letzte Komposition auf Texte Geibels war die großangelegte Ballade mit Solostimmen, Chor und Orchester „Vom Pagen und der Königstochter" op. 140 im Sommer 1852. In Schumanns Scheveninger Reisetagebuch aus dieser Zeit, das mit dem literarischen Nachlass Schumanns nach Zwickau kam, finden sich aufschlussreiche Bemerkungen zur Komposition. Clara Schumann vertonte  ebenfalls Gedichte Geibels sowohl für Solostimme wie für Chor. Auch von ihren Kompositionen sind die Originalhandschriften in der Sonderausstellung zu sehen.

Die Ausstellung ist bis zum 19. April zu sehen. Der Eintritt ist frei.

  • Presse- und Ober-bürgermeisterbüro

    Postanschrift

    PF 20 09 33
    08009 Zwickau

    Besucheradresse

    Hauptmarkt 1
    08056 Zwickau

    Öffnungszeiten

    Di
    9-12 Uhr / 13-18 Uhr
    Do
    9-12 Uhr / 13-15 Uhr
    Mathias Merz
    Büroleiter & Pressesprecher

    Kontakt aufnehmen