18. Neujahrsempfang der Stadt Zwickau

veröffentlicht am: 06.01.2015

Punkt 17 Uhr begann am heutigen Donnerstag im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" die achtzehnte Auflage des traditionellen Neujahrsempfangs der Stadt Zwickau. Das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau sorgte für einen fulminanten Auftakt, denn auf dem Programm stand die Ouvertüre zu Giuseppe Verdis Oper „La forza del destino" ‑ Die Macht des Schicksals. Rund 450 Gäste waren zum ersten großen gesellschaftlichen Ereignis der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt im neuen Jahr dabei. Diesmal stand der offizielle Jahresauftakt unter dem Motto: „1990 bis 2015 ‑ Eine Stadt entwickelt sich".  

Ein Höhepunkt des Neujahrempfangs 2015 war die Auszeichnung von drei verdienstvollen Bürgern durch die Oberbürgermeisterin sowie der Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt Zwickau. Alle drei Geehrten waren über viele Jahre für das Gemeinwohl aktiv und haben sich auf besondere Weise um ihre Stadt verdient gemacht. In diesem Jahr verlieh die Stadt Zwickau die Martin-Römer-Ehrenmedaille an Dr. Kurt-Rudolph, ehemaliger Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH sowie an den Dombaumeister Dr. Michael Kühn. Stadtrat Jens Heinzig nahm aus den Händen des Stadtoberhauptes die Stephan-Roth-Bürgermedaille entgegen.

Neben den Zwickauer Ehrenbürgern Jürgen Croy, Günter Mieth, Erwin Killat und Alt-OB Rainer Eichhorn hatten sich zahlreiche Gäste vorrangig aus Politik, Wirtschaft und Kultur angesagt. Auch Vertreter aus der tschechischen Partnerschaft Jablonec haben am Zwickauer Neujahrsempfang teilgenommen. Die weiteste Anreise hatte wieder einmal Alt-Oberbürgermeister Dietmar Vettermann: der Routenplaner weist von seinem jetzigen Wohnort auf der dänischen Insel Ærø eine Strecke von ca. 760 Kilometern und somit fast acht Stunden Fahrzeit aus.

Die Begrüßung übernahm in diesem Jahr erstmals die neue Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Zwickau Holding GmbH, Baubürgermeisterin Kathrin Köhler. Sie hatte erst kürzlich die Nachfolge von Rainer Dietrich angetreten. Dieser war im Sommer 2014 in den Ötztaler Alpen in Südtirol beim Aufstieg zur Zwickauer Hütte tragisch verstorben.

Die Neujahrsansprache von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß gestaltete sich in diesem Jahr in weiten Teilen zu einem bilanzierenden Rundumblick auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens - Wirtschaft, Ver- und Entsorgung, Baugeschehen und Infrastruktur, Kultur und Sport, Schullandschaft, Gesundheitsversorgung und besondere soziale Leistungen... ‑ sprich auf all das, was im vergangenen Vierteljahrhundert geschaffen wurde und heute größtenteils ganz selbstverständlich zum Alltag der Zwickauer gehört. Was das Stadtoberhaupt besonders erfreut: Fast 150 Zwickauer Firmen ‑ kleine und große, Handwerksbetriebe und Industrieunternehmen, Dienstleister und Einzelhändler ‑ feiern in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag! „Das heißt", so Pia Findeiß, „fast 150 Mal besaß man schon 1990 den Mut, neue Wege zu beschreiten, und fast 150 Mal gelang es, das unternehmerische Schiff ein Vierteljahrhundert lang auch durch stürmische Zeiten zu steuern. Dafür meinen ausdrücklichen Respekt!" Eine Erfolgsgeschichte ist die Entwicklung des „größten Geburtstagskindes" der Stadt Zwickau, der Volkswagen Sachsen GmbH. „Die Grundsteinlegung für das neue Werk in Mosel war sowohl die Initialzündung für das Fortbestehen unserer inzwischen über 110-jährigen Tradition des Fahrzeugbaus als auch der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Damals bestand die Mannschaft von VW aus 500 Männern und Frauen. Heute hat sich die Mitarbeiterzahl verzwanzigfacht! ... Zu den guten Nachrichten des Jahres 2014 gehörte sicher, dass der Produktionsstart für den neuen Passat, der nun als Variant in Zwickau gefertigt wird, gut verlaufen ist. Überaus wichtig war die Entscheidung, dass der Phaeton ein Sachse bleibt."

Einzigartige vor dem Verfall gerettete Denkmäler ‑ wie die neue Stadtbibliothek im alten Kornhaus neben dem Schloss Osterstein ‑ stehen ebenfalls auf der Habenseite der besonderen Leistungen, die Zwickau Attraktivität und Unverwechselbarkeit verleihen. Das im vergangenen Jahr eröffnete Max-Pechstein-Museum in den 100-jährigen Kunstsammlungen Zwickau ist ebenfalls ein weiterer Beitrag zur Profilierung einer imagestarken Zwickauer Kulturlandschaft. Auch die Erweiterung des August Horch Museums bis Ende 2015 wird Gäste aus ganz Europa anziehen.

Zuversichtlich blickte die Oberbürgermeisterin auf das Haushaltsjahr 2015 und darüber hinaus. So seien fast 25 Millionen Euro für größere Projekte in Schulen vorgesehen, so dass bis 2019 alle Schulen in einem guten Zustand sein könnten. Überlegungen gäbe es zu einer neuen Großsporthalle, zudem seien auch Mittel für Investitionen an mehreren Kitas vorgesehen. „Der dringend erforderliche Neubau des Stadtarchivs, der dann auch das Kulturamt beherbergen würde, ist ebenso unser Ziel, wie die Sanierung des Gewandhauses, für die 10 Millionen Euro eingeplant wurden." ... Auch die Wirtschaftsförderung solle nicht zu kurz kommen: Die Erschließung des Gewerbegebietes an der Reichenbacher Straße wird fortgesetzt, ein neues Gewerbe- und Industriegebiet im Norden soll geschaffen, der B 175-Knotenpunkt in Mosel angegangen werden und es seien finanzielle Mittel für die Verbesserung der Breitbandversorgung vorgesehen. Zudem verwies das Zwickauer Stadtoberhaupt auf Großprojekte wie das neue Stadion, für das am 6. Februar der erste Spatenstich erfolgen soll, sowie den Beginn der baulichen Vorbereitungen für die neue JVA: „Ich bleibe dabei, dass dies ein gutes und wichtiges Projekt für unsere Stadt ist. Eine Brachfläche verschwindet, Millionen werden in Zwickau investiert und der Status als Oberzentrum gestärkt."

Schockiert zeigte sich Dr. Pia Findeiß über das gemeine, unfassbare Attentat, das sich am Mittwoch in Paris ereignete. Zu den besorgniserregenden Entwicklungen im eigenen Land bezieht sie ebenfalls Stellung: „Es war richtig und wichtig, dass Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache dazu aufforderte, den Initiatoren von Pegida nicht zu folgen. Es ist richtig und wichtig, dass der sächsische Ministerpräsident und meine Dresdner Amtskollegin dazu aufrufen, am Samstag ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz zu setzen...". Wichtig sei es, eine kontinuierliche Aufklärungsarbeit zu leisten: „Angesichts des niedrigen Ausländeranteils und angesichts der geringen Zahl von Muslimen ist es einfach Unfug, von Überfremdung und Islamisierung zu sprechen."

Die Neujahrsrede 2015 endete mit einem Appell der Zwickauer Oberbürgermeisterin: „Lassen Sie uns gemeinsam Wege und Möglichkeiten finden, Intoleranz und Extremismus zu begegnen und Weltoffenheit und Demokratie auf Dauer und nachhaltig zu fördern ‑ es geht um uns, um unsere Zukunft, um unseren Wirtschaftsstandort und um die Zukunft für unsere Kinder, ganz gleich welcher Nationalität oder Religion sie angehören, aus welchem Land sie stammen oder welche Hautfarbe sie haben."

Nach der Neujahrsansprache ging das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau erneut musikalisch in die Vollen. Auf dem Programm standen Richard Wagners „Lohengrin", Vorspiel, 3. Akt, Gaetano Donizettis „Cruda, funesta smania" aus „Lucia di Lammermoor" mit dem Bariton Shin Taniguchi sowie Camille Saint-Saëns‘ "Mon Coeur s'ouvre à ta voix" aus "Samson und Dalila", vorgetragen von Johanna Brault, Mezzosopran. Nach den Auszeichnungen war der vierte Satz der 4. Sinfonie von Robert Schumann zu hören. Abgeschlossen wurde der offizielle Teil des Neujahrsempfangs wie jedes Jahr mit dem „Steigermarsch".

Die Organisation des Neujahrsempfangs

...übernahmen erneut in bewährter Weise die Stadt Zwickau und die Stadtwerke Zwickau Holding GmbH.

Unterstützt wurden sie dabei von der Zwickauer Energieversorgung GmbH, der Zwickauer Umweltdienste GmbH & Co. KG, der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH, der Wasserwerke Zwickau GmbH und der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft mbH.

Auszubildende der Stadtverwaltung und der ZEV kümmerten sich als Servicekräfte um die Besucher des Neujahrsempfangs.

Die Sparkasse Zwickau und die Mauritius Brauerei GmbH unterstützten die Veranstaltung erneut als Hauptsponsoren.

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