Das Gedenken an die Pogromnacht gehört seit langem zu den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen in Zwickau. Auch in diesem Jahr wird am 9. November an die schrecklichen Ereignisse im Jahr 1938 erinnert: Um 15 Uhr findet die Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof statt. Ein Stunde später wird auf dem Georgenplatz der Opfer der Pogrome gedacht.
Nach der Kranzniederlegung und der Begrüßung durch Benjamin Dähne von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit spricht Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß Worte der Mahnung und des Gedenkens. Zum Abschluss lesen auf dem jüdischen Friedhof Pfarrer Klaus Appel, evangelisch-lutherische Kirche, und Pater Rudolf Welscher, römisch-katholische Kirche, einen Psalm.
Bei der Veranstaltung auf dem Georgenplatz um 16 Uhr sprechen ein Vertreter des DGB, Region Südwestsachsen, Pfarrer i. R. Wolfgang Ruhnow von der evangelisch-methodistischen Kirche sowie Hans-Christoph Oehme von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. Zwickau. Ute Zschiedrich-Büning umrahmt das Gedenken mit Rezitationen, Moritz Ullmann vom Konservatorium mit zwei Musikstücken.
Während der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in Zwickau der Betsaal der Jüdischen Gemeinde sowie die Trauerhalle des Jüdischen Friedhofes in Brand gesteckt, Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet. Männliche Juden wurden verhaftet und ins Polizeipräsidium gebracht, das sich damals am Georgenplatz befand. Später erfolgte die Verschleppung ins Konzentrationslager Buchenwald.