Bei strahlendem Sonnenschein lud gestern die Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß zum nunmehr vierten Stadtspaziergang. Auf dem Plan stand eine gut 5 km lange und anspruchsvolle Strecke von der Stadthalle über Schedewitz und die Geinitzsiedlung nach Planitz. Ca. 50 Interessierte machten sich mit auf den teilweise recht steilen Weg.
Nach kurzer Begrüßung an der Straßenbahnhaltestelle an der Stadthalle führte der Weg vorbei an der Glück Auf Schwimmhalle in die Tonstraße. Manch ein Teilnehmer staunte über die tiefgreifenden Veränderungen in Schedewitz in den letzten Jahren
Erst 2014 eröffnete die neugebaute Kindertagesstätte „Muldepiraten" als Ersatzneubau für die alte Kita „Martin Hoop". Das Jugendpfarramt mit seiner beliebten Freizeit- und Begegnungsstätte für die junge Generation wurde erst kürzlich eingerüstet, um die Fassade zu erneuern. Am Verbindungsweg zur Bahnstraße hinter der neuen Kindertagesstätte erinnert ein nagelneuer öffentlicher Spielplatz mit seinen Spielelementen an die Bergbaugeschichte dieses Stadtgebietes.
Der Bergbau ist auch auf dem weiteren Weg ständig präsent. So führt der Auroraweg zum Westsachsenstadion direkt an den Resten des gleichnamigen Schachtes vorbei. Bei einem kurzen Abstecher in den Stadioninnenraum erklärt Hochbauamtsleiter Richtsteiger das Konzept der Anlage für den Breitensport.
Ein Stück entlang der Lengenfelder Straße kündigte Pia Findeiß an, dass die Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr bereits Anfang Oktober und damit einen Monat früher beendet sein werden, als es geplant war. Vorbei an den alten Steinkohlehalden ging es straff bergauf zum Biel. Auf der Sportanlage trainierte der Fußballnachwuchs eifrig. Die alten Sporthallen werden von Schulen und Vereinen genutzt. Ob das Gelände der Biel-Sportanlage auch der Standort für die neu geplante Sporthalle des CWG sein kann, dazu wird erst eine Baugrunduntersuchung Auskunft geben. Auch dieses Gelände ist eine Hinterlassenschaft des Steinkohlebergbaus.
Die nächste Zwischenstation war das „Handwerkerhaus" in der Inneren Zwickauer Straße. Das wahrscheinlich älteste Gebäude in Planitz aus dem 16. Jahrhundert wird vom Verein „Handwerkerhaus Planitz e.V." zu einer Lebenswerkstatt für Jugendliche umgebaut. Das Engagement der Vereinsmitglieder ist jetzt schon sichtbar und einen Besuch wert.
Ein letzter steiler Anstieg führte hinauf zum Planitzer Schlosspark. Das fast fertige Teehaus im für Zwickau seltenen Rokokostil bot den Teilnehmern einen schönen Anblick im frühherbstlichen Park. Den Abschluss des Stadtspaziergangs bildete das barocke Planitzer Schloss mit dem darin beheimateten Clara-Wieck-Gymnasium, das seit vergangenem Jahr in neuem Glanz erstrahlt. Sicher eines der schönsten Schulgebäude in Sachsen. Die Oberbürgermeisterin kündigte an, die „Stadtspaziergänge" auch 2015 fortzusetzen.