Dem geheimnisumwitterten Awtowelo Typ 650 widmet sich der renommierte Autor und Automobilhistoriker Prof. Dr. Peter Kirchberg am 23. September. Um 16 Uhr stellt er im August-Horch-Bau der Westsächsischen Hochschule sein Buch „Der Typ 650" vor. Das Werk entstand unter Mitwirkung von Jens Conrad und Eberhard Kreßner sowie den Hochschulmitarbeitern Detlef Neumann und Roland Reißig. Im Rahmen der Veranstaltung können zwei Modelle des Rennwagens bestaunt werden.
Der Awtowelo Typ 650 entstand als Reparationsauftrag für die UdSSR zwischen 1949 und 1952, hat nie ein Rennen bestritten und blieb weithin unbekannt. Bis heute ist der Rennwagen, der von Stalins jüngstem Sohn gefördert wurde, ein Auto voller Rätsel: Wer lancierte den Auftrag, welchen Sinn machte ein Rennwagen als Reparationsauftrag, welche Techniker und Konstrukteure waren hier am Werk und wie kamen sie auf das Konzept des Mittelmotorwagens?
Von dem Awtowelo sind nur zwei komplette Exemplare gebaut worden. Sie kamen nach Russland, einer später auch nach England. Heute sind beide wieder in Deutschland. Ihre Wege waren verschlungen, und sie sind auch heute noch streckenweise im Dunkeln verborgen. Fragmente eines der beiden Fahrzeuge befanden sich jahrelang im Besitz der Kustodie der TU Dresden und harrten dort einer Restaurierung. Studenten und Ingenieuren der Westsächsischen Hochschule Zwickau ist es 2011 gelungen, aus diesen Teilen ein Rolling Chassis zu rekonstruieren, das nun im Chemnitzer Industriemuseum ausgestellt ist. Das Rolling Chassis wird bei der Veranstaltung ebenso zu sehen sein wie ein kompletter Awtowelo Typ 650, der normalerweise im PS.Speicher in Einbeck ausgestellt ist.