Mit dem Fraunhofer-Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien erhält die Westsächsische Hochschule Zwickau eine in Westsachsen einmalige Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft. „Mit dem Zentrum schaffen wir eine wichtige Verbindung zwischen der forschungsstarken Hochschule, dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik und der mittelständischen Wirtschaft in der Region. Von diesem Zentrum wird nicht nur die gesamte Region sondern auch der Freistaat Sachsen insgesamt profitieren", erklärt die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, bei der heutigen Projektvorstellung an der Zwickauer Hochschule.
Lange arbeiteten die renommierten Forschungsinstitute nur mit Universitäten zusammen. Mit der Einrichtung von Anwendungszentren geht die Fraunhofer-Gesellschaft seit 2012 auch Kooperationen mit ausgewählten Fachhochschulen ein. „Mit der Fraunhofer-Gesellschaft haben wir einen der stärksten Forschungspartner überhaupt gewonnen. Das wertet unsere Hochschule insgesamt auf", sagte Rektor Prof. Gunter Krautheim bei der Vorstellung des Projekts in Zwickau. Doch nicht nur die Hochschule, auch die regionale Wirtschaft profitiere von der Einrichtung: „Insbesondere kleine und mittlere Betriebe, die nicht selbst über eine Forschungsabteilung verfügen, können in dem Zentrum wichtige Aufgaben lösen lassen".
In dem Zwickauer Anwendungszentrum sollen bis zu fünfzehn Personen in den Bereichen optische Messtechnik und Oberflächentechnologien forschen. Diese Verfahren spielen in vielen Bereichen eine wichtige Rolle, beispielsweise im Automobil- und Maschinenbau oder der Medizintechnik. Damit das Anwendungszentrum in Betrieb gehen kann, leistet der Freistaat Sachsen eine Anschubfinanzierung in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Spätestens in fünf Jahren muss die Einrichtung auf eigenen Füßen stehen und sich zu großen Teilen aus Forschungsaufträgen Dritter finanzieren. Zudem muss sich das Anwendungszentrum, das als eine Außenstelle des Fraunhofer Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik Dresden (IWS) fungiert, einer harten Evaluation durch die Fraunhofer-Gesellschaft unterziehen. Diese prüft jährlich Quantität und Qualität der publizierten Forschungsergebnisse, die Anzahl der angemeldeten Patente und die eingeworbenen Industriemittel.