Schumann-Gala 2014 mit Programm von 1868

veröffentlicht am: 27.08.2014

Sie ist zu einer kleinen Tradition geworden, die Zwickauer Schumann-Gala. 2007, zum 160. Jubiläum des ersten Zwickauer Schumann-Festes 1847 ins Leben gerufen, findet am Freitag, dem 10. Oktober diesen Jahres um 19.30 Uhr im Gewandhaus nunmehr die achte Gala statt. In Kooperation zwischen dem Theater Plauen-Zwickau und der Robert-Schumann-Gesellschaft wird auch in diesem Jahr wieder ein historisches Programm vollständig aufgeführt. Es erklingt das Programm des Dritten Abonnement-Concerts des Breslauer Orchester-Verein vom 10. November 1868, in dem Clara Schumann mitwirkte. Karten sind ab dem 2. September an der Theaterkasse und im Robert-Schumann-Haus erhältlich.

Clara Schumann war erstmals 1836 in Breslau zu hören und trat seitdem immer wieder dort auf. So machte sie auch 1868 auf ihrer Reise nach Wien in Breslau Station und wirkte hier am 10. November in dem Konzert mit, dessen Programm in der 8. Schumann-Gala wieder aufgeführt wird. Anlass für die Auswahl war die interessante Programmgestaltung. In der originalen Abfolge erklingen Robert Schumanns Arabeske op. 18 und dessen 4. Symphonie op. 120, Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu Leonore Nr. 1 op. 138 und dessen Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Franz Schuberts Entr'acte Nr. 1 d-Moll aus Rosamunde Frédéric Chopins Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31.

Über das Konzert und vor allem den Auftritt von Clara Schumann heißt es in einem Korrespondentenbericht aus Breslau in der „Neuen Zeitschrift für Musik" vom 4. Dezember 1868: „Bereiteten schon die ersten Concerte des Breslauer Orchester-Vereins im October besondere Kunstgenüsse, so gewährte das dritte Concert dieses Vereins insofern ein erhöhtes Interesse, als daran Frau Clara Schumann mit rühmlichst bekannter Virtuosität sich betheiligte. Dieselbe spielte Beethovens Gdur-Concert und brachte den Charakter des Anmutigen und Heiteren, welcher in diesem Concert vorherrscht, durch ihre graziöse, vollendete Technik bekundende Spielweise, zugleich von poetischer Empfindung durchdrungen, zur schönsten Geltung; auch gewann das Ganze nicht minder durch die discret sich anschmiegende Orchesterbegleitung. War die Künstlerin schon bei ihrem Erscheinen von der überaus zahlreichen Zuhörerschaft mit lebhaftem Beifall empfangen worden, so verdoppelte sich jener nach dem Schluß jenes Concerts und wiederholte sich ebenso nach dem Vortrage der zarten Arabeske Op. 18 von R. Schumann und des Dmoll [richtig b-Moll]-Scherzos von Chopin."

In der 8. Schumann-Gala wird nun Sofja Gülbadamova Beethovens Klavierkonzert und die beiden Solostücke von Frédéric Chopin und Robert Schumann spielen. Gülbadamova erhielt als Fünfjährige Klavierunterricht an der russischen Gnessin-Spezialmusikschule und später bei James Tocco an der Lübecker Musikhochschule, sie setzte ihre Ausbildung in Paris  fort und ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe in den USA, Frankreich Spanien, Rußland und Deutschland. Auch das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau unter der Leitung des GMD Lutz de Veer dürfte mit den Orchesterstücken glänzen, ebenso wie das Orchester des Breslauer Orchester-Vereins 1868, das, wie es in der Rezension heißt, „sich auf Neue bewährte und sämmtliche Leistungen die beifälligste Aufnahme fanden".

Musikliebhaber sollten sich dieses Konzert mit einem sehr interessanten Programm keinesfalls entgehen lassen.

Sofja Gülbadamova tritt als Solistin auf (Foto: Künstlerin)
Programm des Konzertes vom 10. November 1868 in Breslau aus der Programmsammlung Clara Schumanns (Robert-Schumann-Haus Zwickau)
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