Belgischer Robert-Schumann-Preisträger gastiert im Robert-Schumann-Haus

veröffentlicht am: 25.08.2014

Klavierrecital am 7. September in der Schumann Plus-Reihe

Mit Jozef De Beenhouwer konzertiert am 7. September nicht nur ein international anerkannter Pianist im Robert-Schumann-Haus, sondern auch ein ausgewiesener Schumann-Fachmann. Dem Zwickauer Publikum dürfte er vor allem als Juror des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang bekannt sein. Auf dem Programm seines Klavierrecitals stehen Robert Schumanns Drei Fantasiestücke op. 111 und seine Kreisleriana op. 16 sowie Franz Schuberts B-Dur-Sonate D 960. Das Konzert im Rahmen von „Schumann Plus" am Sonntag, dem 7. September beginnt um 17 Uhr.

Schumann komponierte seine Kreisleriana 1838 und widmete sie Frédéric Chopin. Zeitgleich waren unter anderem die Kinderszenen op. 15 und die Novelletten op. 21 entstanden, aber der Komponist liebte, wie er in einem Brief an Simonin de Sire bemerkte, „Das Stück ‚Kreisleriana‘ [...] am meisten von diesen Sachen. Kreisler ist eine von E.T.A. Hoffmann geschaffene Figur, ein exzentrischer, wilder, geistreicher Capellmeister." Diesen Fantasien aus der frühen Schaffensphase stellt Jozef De Beenhouwer die im ersten Düsseldorfer Jahr 1851 komponierten späten Fantasiestücke op. 111 gegenüber, die - wie Clara Schumann in ihrem Tagebuch vermerkte - von „sehr ernstem, leidenschaftlichen Charakter" seien und ihr „außerordentlich" gefielen.

Franz Schuberts Sonate B-Dur D960 ist die letzte Klaviersonate des Wiener Komponisten, welche in seinem Todesjahr 1828 zusammen mit zwei weiteren Klaviersonaten entstand. Robert Schumann beschloss zehn Jahre später in seiner Neuen Zeitschrift für Musik seine Rezension der letzten drei Sonaten Schuberts mit den Worten „Er hat genug gethan, und gepriesen sei, wer wie er gestrebt und vollendet." Schumanns Empfindungen zu den Sonaten sind eindeutig: sie erscheinen ihm „auffallend anders als seine anderen, namentlich durch eine viel größere Einfalt der Erfindung, durch ein freiwilliges Resigniren auf glänzende Neuheit, wo er sich sonst so hohe Ansprüche stellt, durch Ausspinnung von gewissen allgemeinen musikalischen Gedanken, anstatt er sonst Periode auf Periode neue Fäden verknüpft. Als könne es gar kein Ende haben, nie verlegen um die Folge, immer musikalisch und gesangreich rieselt es von Seite zu Seite weiter...".

Jozef De Beenhouwer ist in den meisten europäischen Ländern, den USA und in Südkorea aufgetreten. Schumanns Musik liegt ihm besonders am Herzen. So führte er 1986 Schumanns Konzertsatz aus dem Jahr 1839 erstmals auf und war auch der Solist bei der Uraufführung von Clara Schumanns 1847 komponierten Konzertsatz im Jahr 1992. Beide Fragmente hatte er dafür ergänzt und ediert. Aus seinen über 30 CD-Produktionen ragt die Gesamteinspielung des Klavierwerks von Clara Schumann heraus. 1993 wurde er mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet. Er ist Professor am Konservatorium Antwerpen, Leiter der Brüsseler Mittagskonzerte und Juror internationaler Wettbewerbe, so auch des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs für Klavier und Gesang.

Eintrittskarten zu 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse, Restkarten an der Abendkasse im Robert-Schumann-Haus erhältlich. Bestellte und nicht abgeholte Karten werden eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in den freien Verkauf gegeben.

Jozef De Beenhouwer (Foto: Condez)
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