Das Tiefbauamt informiert:
Bereits vor 15 Jahren wurden die Planungen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes am Planitzbach auf dem ca. 1,3 km langen Abschnitt von der Planitzer Straße in Höhe Marktsteig bis Höhe Aral-Tankstelle begonnen. Nun konnten die Baumaßnahmen - abgesehen von einem kurzen Teilstück unterhalb des Reuterweges - abgeschlossen werden.
Für die wasserrechtliche Plangenehmigung sowie für die Gewährung von Fördermitteln waren neben den wasserbaulichen Planungen umfangreiche Baugrund- und Statikuntersuchungen erforderlich. Es mussten Kosten-Nutzen-Berechnungen durchgeführt werden, um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens nachzuweisen. Eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung war ebenfalls erforderlich. Vor allem die Lage des Planitzbaches am Fuße einer Steinkohlenhalde sowie tangierend an einem ehemaligen Kohleschlammteich stellten eine zusätzliche Herausforderung dar.
Von 2010 bis 2011 wurden auf einem Teilabschnitt ab Marktsteig bis unterhalb der Brücke Arnimsche Kohlebahn im Rahmen des Konjunkturprogrammes Wasserbaumaßnahmen in Höhe von 285.000 € realisiert. Von 2012 an wurde mit Unterstützung von EFRE-Mitteln sowie einer finanziellen Beteiligung der Lidl GmbH auf dem sich anschließenden Abschnitt 1,1 Mio. € eingesetzt.
Zu den Einzelmaßnahmen, die umgesetzt wurden, zählen die Renaturierung durch den Rückbau nicht mehr erforderlicher Befestigungen, Gewässeraufweitungen oder der Deichrückbau im Interesse der Abflussberuhigung. Außerdem erfolgte der punktuelle Neubau von Deichen sowie die Herstellung eines Gewässerunterhaltungsweges zwischen Erzgebirgischer Straße und Reuterweg. Die Planungen wurden im Wesentlichen von einem ortsansässigen Planungsbüro ausgeführt, beteiligt waren zudem fünf Baufirmen aus der Region. Die betroffenen und somit im Verfahren zu beteiligenden Grundstückseigentümer traten den Maßnahmen sehr aufgeschlossen gegenüber.
Im Ergebnis dieser Baumaßnahme verbessern sich die Abflussbedingungen für den durch kurzfristige und heftige Hochwasserabflussspitzen geprägten Gewässerlauf wesentlich. Die Hochwassergefahr für Anwohner sowie die umliegende Infrastruktur vermindert sich dementsprechend.