Sonderausstellung „Luthers Welt. Zitate des großen Reformators“

veröffentlicht am: 18.03.2014

Kleine Sonderausstellung aus der Reihe „Einblicke" vom 23. März 2014 bis 18. Mai 2014

Es gibt vielerlei Arten, sich Luther zu nähern. Mit einer weiteren Ausstellung in der Lutherdekade im Museum Priesterhäuser Zwickau am Domhof 5-8 soll dies über die Aussprüche des großen Reformators geschehen

Martin Luther (1483-1546) war am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit mit seinen Lehren Auslöser großer historischer Umwälzungen, die auch Zwickau betrafen. Bereits 1525 wurden hier die katholischen Zeremonien endgültig abgeschafft und Zwickau damit zur zweiten Stadt, in der sich die Reformation durchsetzte. Zudem prägte Martin Luther durch seine Bibelübersetzung die deutsche Sprache maßgeblich

In der Ausstellung reflektieren neun Texttafeln die wichtigsten Lebensstationen Martin Luthers. Doch nicht die unbestrittene Bedeutung Luthers als Reformator soll im Vordergrund der kleinen Schau stehen, sondern die Lebensverhältnisse zu Luthers Zeit. Eingegangen wird dabei auf Themen wie die Stellung von Männern, Frauen und Kindern in der Gesellschaft, auf Frömmigkeit und Aberglauben bis hin zu Krankheit und Tod.

Im Laufe seines Lebens hat sich Martin Luther zu vielen verschiedenen Themen geäußert. Überliefert sind nicht nur Zitate über die Religion, sondern Aussprüche, die vom Geld, über Liebe, bis zum Essen handeln. Rund 50 ausgewählte, zum jeweiligen Thema passende Luther-Zitate sind in die erläuternden Texte eingewoben. Die Kombination mit entsprechenden Ausstellungsobjekten lässt ein Bild der Lebensumstände zur Zeit Luthers entstehen. Ist zum Beispiel von wiederkehrenden Epidemien und den Heilmitteln für verschiedene Leiden die Rede, findet sich dazu unter anderem das Luther-Zitat: „Ein armer Mensch ist, wer von der Hilfe der Ärzte abhängig ist." Als Ausstellungsobjekt wird ein Buch mit dem medizinischen Wissen der Zeit präsentiert. Beim Thema „Arm und Reich" werden Text und Zitate wie „Reichtum ist das geringste Ding auf Erden und die allerkleinste Gabe, die Gott den Menschen geben kann. Darum gibt unser Herrgott geimeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt." durch Münzen aus Luthers Zeit als Schauobjekte ergänzt.

Ein besonderes Ausstellungsobjekt ist eine Kanzeluhr aus dem Jahr 1439, wie sie Luther in seiner Funktion als Prediger in ähnlicher Form wohl auch benutzte. Vier Sanduhren sind hier nebeneinander angeordnet und zeigten anhand des durchlaufenden Sandes, wie lange eine Predigt bereits dauerte. Das Stück wird in einer Führung am 30. April 2014 näher vorgestellt.

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Kanzeluhr, 1439
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Lutherporträt, Lukas Cranach der Ältere (Kupferstich), 1520