Nach den Ausstellungsstationen Hof, Plauen, Bayreuth und Chemnitz wird die Wanderausstellung „Entwicklungen" vom 6. April bis 25. Mai 2014 in der Galerie am Domhof Zwickau, Domhof 2, präsentiert. Vorgestellt werden aktuelle Arbeiten von zwölf jungen bildenden Künstlerinnen und Künstlern, die in den vergangenen Jahren als Preisträger aus den Wettbewerben der JugendKunstBiennale bzw. JugendKunstTriennale ‑ dem bedeutendsten gemeinsamen Kulturprojekt des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes ‑ hervorgegangen sind.
Zwickau ist in der Ausstellung mit Daniel Jantsch (1. Preis JugendKunstBiennale 2006), Sara Linke (Anerkennungspreis der JugendKunstBiennale 2006) und Tony Franz (1. Preis JugendKunstBiennale 2002) vertreten. Dem Titel der Ausstellung folgend, werden mit den vorgestellten Preisträgerarbeiten die künstlerischen Entwicklungen der beteiligten jungen Künstler seit ihrer erfolgreichen Teilnahme an der JugendKunstBiennale und nunmehr JugendKunstTriennale sichtbar gemacht. Zugleich wird durch die Ausstellung deutlich, dass dieser besondere Kunstwettbewerb für begabte Jugendliche auch ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer professionellen Arbeit im künstlerisch-kreativen Bereich oder als bildender Künstler sein kann. Dies trifft auch auf die drei in der Ausstellung vertretenen Zwickauer Kreativen zu.
Tony Franz gewann zur Biennale 2002 mit seiner mehrteiligen Arbeit „Eure Sünden sind Eure Ängste" einen ersten Preis. Der provozierende Umgang mit Sprache hat sich als ein wesentliches Element seiner Kunst etabliert. „Happy Meal." ‑ als Aussage mit Bleistift Schwarz auf weißes Papier gesetzt ‑ spielt wohl auf die Marke einer bekannten internationalen Fastfood-Kette an. Ihrer ursprünglichen Gestaltung im CI des Unternehmens entkleidet und als bloßes Wortgefüge mit abschließendem Punkt als Aussage in den Raum gestellt, lässt es den Betrachter über die Werbe- und Konsumwelt nachdenken, die er täglich unterbewusst wahrnimmt und sich in den seltensten Fällen bewusst macht. [Thomas Bauer-Friedrich, Textpassage aus Katalog zur Ausstellung, Seite 14f]
Für eine Zeichnung erhielt Sara Linke 2006 einen Anerkennungspreis. Nunmehr präsentiert sie Zeichnungen und Gemälde, die von einer ausgesprochenen Affinität zur Musik zeugen, wenngleich sie seit 2011 an der Westsächsischen Hochschule in Schneeberg Modedesign studiert. Ihre kleinteilige Zeichnung „Die 35. Sonate" ist ein freies grafisches Notat auf Gottfried Benns Gedicht „Nachtcafé", in dem dieser u. a. auf Frédéric Chopins Klaviersonate Nr. 2 op. 35 anspielt, woraus vor allem der Trauermarsch des dritten Satzes weithin bekannt ist. Die Verszeilen des assoziativen expressionistischen Textes webt Linke zu einer in sich geschlossenen, surreal wuchernden Zeichnung von starker Dynamik. Um den Text Benns wissend vermittelt sich die ihm und der Zeichnung immanente Aggressivität. [Thomas Bauer-Friedrich, Textpassage aus Katalog zur Ausstellung, Seite 16f]
Daniel Jantsch war 2006 für eine Folge von fünf Radierungen mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden und zeigte auf der letzten Triennale zwei seiner Leinwandmalereien, wie er sie auch in diesem Projekt vorstellt. Das Thema der Landschaft treibt den Künstler um. Mit Allusionen auf die Tradition dieses Genres in der deutschen Romantik ‑ Assoziationen an die Kompositionsschemata der Seelenlandschaften Caspar David Friedrichs werden geweckt ‑ kreiert er moderne Landschaftsbilder, menschenleer, in die der Betrachter sich scheut gedanklich einzutreten. [Thomas Bauer-Friedrich, Textpassage aus Katalog zur Ausstellung, Seite 16]
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Die Ausstellungseröffnung erfolgt am 6. April 2014, 11 Uhr.