Die Bemühungen, einen Förderverein für die Erhaltung der religiösen und kulturellen Nutzung der Katharinenkirche zu schaffen finden am Donnerstag, dem 23. Januar, mit der Gründungsversammlung ihren vorläufigen Abschluss. Erste Aufgaben für den Verein stehen nach Mitteilung der Kirchgemeinde im Mai an, wo sich der Verein am Festival der Reformation beteiligen will.
Die Gründungsversammlung ist öffentlich und findet im „Gemeindezentrum" der Ev.-Luth. Katharinenkirchgemeinde, Katharinenstraße 27 statt. Beginn ist 19 Uhr. Interessenten sind herzlich willkommen.
Erstmals 1219 erwähnt, war die Katharinenkirche zunächst Burg-, Schloss- und Stadtkirche. Ihre heutige Baugestalt wird vom Umbau zur spätgotischen Hallenkirche (15. Jh.) geprägt. Bemerkenswert sind insbesondere der Altar aus der Werkstatt L. Cranachs d. Ä. von 1518 oder die einzige erhaltene historische Läuteglocke von 1482 sowie das „Tuchmacherglöckchen" am Hauptturm.
Von Herbst 1520 bis April 1521 wirkte hier Thomas Müntzer als Prediger. Seine radikalen Ansichten fielen aufgrund sozialer Spannungen, vor allem unter den Handwerksgesellen, auf fruchtbaren Boden. Um Aufruhr in der Stadt zu vermeiden, entließ der Rat am 17. April 1521 Müntzer aus seinen Diensten. Vor der Kirche sind die Statue Thomas Müntzers sowie ein Relief über den Bauernkrieg von dem Berliner Bildhauer Jürgen Raue aus dem Jahr 1989 zu sehen.