Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „175 Jahre Kinderszenen", lädt am Samstag, dem 14. Dezember ab 15 Uhr das Robert-Schumann-Haus zu einer außergewöhnlichen musikalischen Lesung ein. In der Ausstellung im Foyer sind u.a. ein Manuskript und die Druckausgabe des in Zwickau geborenen Dichters Kurt Arnold Findeisen (1883-1963) mit dem Titel „Robert Schumanns Kinderszenen auf heimatlichen Grund gelegt" ausgestellt. Findeisen versetzte sich in Schumanns Zwickauer Jugendzeit und erfand mit großer Detailkenntnis Szenen zu den einzelnen Stücken der „Kinderszenen", wie sie sich in Schumanns Kindheit abgespielt haben könnten. Bei der musikalischen Lesung wird Katrin Reyersbach die Geschichten vorlesen, während Thomas Synofzik dazu die von Findeisen in eine neue Reihenfolge gebrachten Schumannschen Klavierstücke auf dem Steinway-Flügel spielt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Kurt Arnold Findeisen wurde vor 130 Jahren in Zwickau geboren, am 18. November war sein 50. Todestag. Sein Geburtshaus in der Parkstraße trägt heute eine Gedenktafel. Von 1925 bis 1933 war Findeisen in leitender Funktion beim Mitteldeutschen Rundfunk angestellt, wurde dann jedoch von den Nationalsozialisten entlassen und wirkte fortan als freier Schriftsteller in Dresden. Er trat auch als Lyriker hervor, seine Gedichte wurden u.a. von Mathias Wieman - Darsteller des Robert Schumann im ersten Schumann-Film „Träumerei" (1943) - rezitiert. Hauptwerk Findeisens sind seine zahlreichen, oft der sächsischen Heimat verbundenen Romane. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Musikerromane, mehrere davon sind dem Leben und Werk Robert Schumanns gewidmet. Kurt Arnold Findeisen konnte als intimer Schumann-Kenner gelten und ließ sich für seine Publikationen von den Experten im Zwickauer Schumann-Museum beraten.