Das Büro für Wirtschaftsförderung informiert:
Veränderungen in der Gesellschaft vollziehen sich heute schneller denn je. Zunehmende Globalisierung, Multi- und Interkulturalität, technologische Fortschritte und der Aufstieg neuer Wirtschaftsnationen sind nur einige der Faktoren, die zu einem bedeutsamen Wandel unseres Lebens und unseres Umfeldes führen. Rund 150 Unternehmer und Gäste waren in diesem Jahr der Einladung von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß zum 9. Zwickauer Wirtschaftsforum gefolgt, um sich am 14. November im Bürgersaal des Rathauses zu den aktuellen Megatrends zu informieren und zu diskutieren, ob diese als Chance oder eher als Risiko für das eigene Unternehmen zu betrachten sind.
Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Megatrends und welche gibt es, ist eine Vernetzung untereinander möglich? Diesen Fragen und anderen Fragen ging in unterhaltsamer Weise Jürgen Schöntauf von amedes - Agentur für Kommunikation und Unternehmensentwicklung in seinem Vortrag nach und legte somit die (theoretische) Grundlage für die weiteren Vorträge des Nachmittags.
Ob sie sich über das Tagesgeschäft hinaus mit ihrer Zukunft beschäftigen und neue Chancen für das eigene Unternehmen aufspüren, dazu wurden die eingeladenen Unternehmen im Vorfeld der Veranstaltung in einer online-Umfrage in Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau befragt. Demnach betrachten rund 80 % der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt hatten, den technologischen Fortschritt als Chance für die eigene Entwicklung, gefolgt von dem Megatrend Wissensgesellschaft (rund 70 %). Als Risikofaktor wird von 67 % der Unternehmen die Demographie angesehen, gefolgt von der Ressourcenknappheit, die die Hälfte der rückantwortenden Unternehmen als risikoreich einschätzt. Bei Interesse stellt das Büro für Wirtschaftsförderung die Umfrageergebnisse gern zur Verfügung.
Ein weiterer Fachvortrag widmete sich dem Thema „New Work" - einem der aktuellen Megatrends. Stefan Rief vom Fraunhofer Institut Stuttgart machte in seinem Vortrag deutlich, dass sich mit dem Wandel in der Arbeitswelt auch ein Wandel der Arbeitsplätze vollzieht. Die Arbeitsumgebung wird zu einem essentiellen Erfolgsfaktor für Motivation, Leistungsfähigkeit und Bindung.
Erstmalig vorgestellt wurde von Prof. Dr. Angela Walter eine Studie der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) zu Erwartungen von Studierenden der WHZ an ihren künftigen ersten Arbeitgeber. Die Auswertung zeigt u. a., dass bei den zukünftigen Absolventen ein gutes Arbeitsklima und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Prioritätenliste ganz oben stehen. Deutlich wird auch, dass die Studierenden nach dem Studium bevorzugt in der Region bleiben möchten und hier einen attraktiven, innovativen Arbeitgeber suchen - unabhängig von der Größe des Unternehmens.
Mit Praxisblick ging Jens Hertwig von N+P Informationssysteme Meerane u. a. der Frage nach, ob und welchen Einfluss die Megatrends auf die eigene Geschäftsentwicklung haben und wie ein in der Region ansässiges mittelständisches Unternehmen damit umgeht.
Neben dem Vortragsprogramm nutzten die Gäste vor einer Woche natürlich auch wieder die Gelegenheit „zu netzwerken" - d. h. neue Kontakte zu knüpfen und sich mit den Experten auszutauschen.