Die Stadt und die Polizeidirektion Zwickau haben mit dem Bau des „Minikreisel" Cainsdorfer Straße/Äußere Zwickauer Straße/Ebersbrunner Straße erfolgreich am Wettbewerb um den Sicherheitspreis „Die Unfallkommission 2013" teilgenommen. Hier musste sich die Unfallkommission Zwickau nur der des Erzgebirgskreises geschlagen geben.
Die Jury des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzte die Errichtung des Kreisverkehrs als richtig und wirksam ein. Ereigneten sich zwischen 2006 und 2011 jährlich zwischen 11 und 15 Unfälle, waren es bereits 2012 nur noch zwei.
Am heutigen Nachmittag wurde der Zwickauer Unfallkommission in der Polizeidirektion, Lessingstraße 17/21 die Anerkennungsurkunde offiziell übergeben. Mit dem Bau des „Minikreisel" im o.g. Bereich konnte einer höheren Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nachhaltig Rechnung getragen werden.
Die Kreuzung K 6704 - Cainsdorfer Straße/Äußere Zwickauer Straße/Ebersbrunner Straße war seit 2006 Unfallschwerpunkt in der Stadt Zwickau. Hauptunfallursache waren Auffahrunfälle auf der Cainsdorfer Straße aus Richtung Lengenfelder Straße kommend. Oftmals wurde beim Heranfahren an den Kreuzungsbereich ein möglicher Stau zu spät erkannt. Ein weiteres Problem stellte die Auffahrt zur Äußeren Zwickauer Straße nach rechts dar, die nicht senkrecht sondern schräg zur Fahrbahn Äußere Zwickauer Straße verläuft.
Die Unfallkommission der Stadt Zwickau, bestehend u.a. aus der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und des Tiefbauamtes, beschloss bereits 2007 Maßnahmen zur Sicherheit und Vermeidung von Auffahrunfällen im Bereich dieser Kreuzung. Zusätzliche Beschilderungen und Blockmarkierungen zeigten jedoch keine dauerhaften Auswirkungen. Untersuchungen ergaben, dass die Unfallstatistik an dieser Kreuzung nach wie vor auffällig blieb. Daraufhin wurde der Bau eines Kreisverkehrs geprüft und im April 2011 verkehrsrechtlich angeordnet.
Bereits im Juli 2011 konnte der (erste) Minikreisel (in Zwickau) im Zuge der Deckenerneuerung auf der Äußeren Zwickauer Straße für den Verkehr freigegeben werden und hat seither positive Auswirkungen, was die Unfallstatistik betrifft.
Das Verfahren
Seit langem ist bekannt, dass Unfälle im Straßenverkehr nicht gleichmäßig im Straßennetz verteilt sind, sondern aufgrund von Besonderheiten der jeweiligen Örtlichkeit auch gehäuft auftreten können. Deshalb setzen die Erlasse der Länder zur Unfallbekämpfung gezielt an diesen Unfallhäufungen an. In den Erlassen sind Kriterien definiert, ab welchem Grenzwert von einer Unfallhäufung gesprochen werden muss. Für ihre Beseitigung sind in allen 16 Bundesländern Gremien zuständig, in denen immer Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Straßenbaubehörde vertreten sind. Diese Gremien werden mittlerweile in fast allen Ländern „Unfallkommission" genannt.
Um die Arbeit der Unfallkommissionen aufzuwerten lobt die Unfallforschung der Versicherer gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) seit 2001 den Sicherheitspreis „Die Unfallkommission" aus. Darüber hinaus werden Arbeitshilfen für die praktische Arbeit der Unfallkommissionen zur Verfügung gestellt.
Ergänzende Infos zum Minikreisel
Der Minikreisel im Kreuzungsbereich K 6704 - Cainsdorfer Straße/Äußere Zwickauer Straße/Ebersbrunner Straße war der erste im Zwickauer Raum. Die Verkehrsregelungen bei Minikreiseln sind ähnlich denen an konventionellen Kleinkreiseln. Die Kreisinsel ist auch bei Minikreisverkehren das zentrale Element. Durch sie wird der Knotenpunkt als Kreisverkehr erkennbar. Sie soll die Ablenkung der Fahrzeuge von der geraden Fahrt durch den Kreisverkehr bewirken.
Der im Kreisel befindliche Verkehr hat Vorrang gegenüber dem einfahrenden Verkehr. Kleine Fahrzeuge wie Pkw, Lieferwagen und Zweiräder, müssen stets die Kreisfahrbahn benutzen. Dies wird auch durch die Richtungspfeile auf der Kreisfahrbahn verdeutlicht. Nur größere Fahrzeuge, wie Lastzüge oder Busse, dürfen die Mittelinsel mit niedriger Geschwindigkeit überfahren, da sie aufgrund ihrer Fahrzeuggeometrie die Kreisfahrbahn nicht ausfahren können.
