Zur Begleitung der Inszenierung der Oper Joseph Süß, deren Premiere am 1. November um 19.30 Uhr im Zwickauer Gewandhaus stattfindet, präsentiert das Theater Plauen-Zwickau die Braunschweiger Wanderausstellung „Jud Süß" - Geschichte(n) einer Figur. Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 15. Oktober um 18 Uhr im Gewandhausfoyer wird Nathalie Senf Heine-Lieder von Paul Dessau singen und Mirela-Florina Walla am Vibraphon trägt gemeinsam mit Bernhard Knobloch an der Klarinette Klezmer-Titel vor.
Die wahre Geschichte, die Detlev Glanerts Oper zugrunde liegt, erzählt vom Aufstieg des Finanzgenies Joseph Süß Oppenheimer zum Württemberger Finanzrat. Als der Herzog überraschend stirbt, wird Süß als Sündenbock für die repressive Finanzpolitik des Herzogs in einem Schauprozess abgeurteilt, in dem sich die gesamte Wut der Württembergischen Gesellschaft entlädt. Joseph Süß Oppenheimer wurde am 4. Februar 1738 hingerichtet und zur Warnung sechs Jahre lang in einem eisernen Käfig zur Schau gestellt. Durch Veit Harlans Film Jud Süß (1940) wurde der historische Fall zum Inbegriff antisemitischer Hetzpropaganda. Die Ausstellung will die historischen Zerrbilder wieder in ein korrektes Licht rücken.
Die Ausstellung kann bis zum 30. November zu den Kassen-Öffnungszeiten und den Vorstellungen im Foyer des Gewandhauses besucht werden. Der Eintritt ist frei.