Vielleicht war das schöne Wetter der Grund, dass die Einwohnerversammlung am gestrigen Abend nicht mehr als 40 Teilnehmer verzeichnete. Diese aber verfolgten interessiert die Ausführungen zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) - Zwickau 2030 sowie zum Klimaschutzkonzept. Beide Planungen sollen im Herbst im Stadtrat beschlossen werden.
Uwe Ziesler von der Stabsstelle Stadtentwicklung erläuterte zunächst die Arbeit am INSEK. Er wies darauf hin, dass in verschiedenen Arbeitsgruppen Vertreter von Institutionen, Verbänden und Unternehmen mitwirkten. Wichtige Informationen gäbe es zudem seit Februar unter www.zwickau.de/zwickau2030. Mit dem Stadtentwicklungskonzept versuche man, auf verschiedene Tendenzen, wie etwa den Bevölkerungsrückgang oder den zunehmenden Wohnungsleerstand zu reagieren und gleichzeitig den Rahmen für eine weiterhin positive Stadtentwicklung zu schaffen. Ziesler verdeutlichte unter anderem, dass bis 2025 gut 3.000 Wohneinheiten vom Markt genommen werden müssen. Er verwies auf die Probleme der Ausfallstraßen (Magistralen), auf den weiteren Flächenbedarf oder den sich positiv entwickelnden Wirtschaftsstandort Zwickau, was sich in steigenden Beschäftigtenzahlen, gesunkener Arbeitslosenquote und hohem Pendlerüberschuss äußere.
Im zweiten Beitrag stellten Michael Strenge (Umweltamt) sowie Vertreter der beteiligten Planungsbüros das Klimaschutzkonzept vor, das im Entwurf unter www.zwickau.de/klimaschutz abrufbar sei. Ziel sei insbesondere die CO 2-Bilanz bis 2025 und 2050 deutlich zu reduzieren. Denkbar sei, dass der durchschnittliche CO 2-Verbrauch pro Kopf von aktuell 10,33 Tonnen im Jahr auf 7,75 Tonnen bis 2025 gesenkt werde. Als konkrete Maßnahmen nennt das Konzept beispielsweise die Beeinflussung der Bauleitplanung im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes, die Förderung des Radverkehrs oder die erhöhte Nutzung regenerativer Energieträger.
In der anschließenden Diskussion spielte dann die Vereinbarkeit des Wohnungsbaus mit den Belangen des Umweltschutzes ebenso eine Rolle wie das Zusammenspiel von Denkmalschutz und der Nutzung von Solarenergie. In Bezug auf das INSEK wurde beispielweise vorgeschlagen, den Problemen an „Magistralen" wie Leipziger oder Werdauer Straße besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Wie Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß, die die Veranstaltung leitete, betonte, sind Vorschläge zu beiden Konzepten ausdrücklich erwünscht. Der Entwurf des INSEK soll bis spätestens 20. Juli auf den städtischen Internetseiten angeboten werden. Hinweise, Anregungen und Kritik können Einwohner dann bis 6. September an die Stadtverwaltung übermitteln.