Das Kulturamt informiert:
Ausstellung zu archäologischen Funden auf dem Zwickauer Domhof
Am Sonntag, 4. August um 15 Uhr wird die neue Sonderschau „Gräber, Mauern, Kinderspiele. Archäologie auf dem Domhof" eröffnet. Mit ihr werden teils überraschende Funde präsentiert, die bei Grabungen im vergangenen Jahr zu Tage traten. Zur Eröffnung spricht der Archäologe und Anthropologe Jörg Wicke. In seinem Vortrag „Zwischen Priesterhäusern und Marienkirche. Ausgrabungen in Zwickau" präsentiert er die Ergebnisse seiner Grabungsauswertung und vermittelt ein wechselvolles Bild der Lebenswirklichkeit in Zwickau vor über 500 Jahren. Die kleine Gemeinschaftsausstellung des Landesamtes für Archäologie, Dresden, und der Zwickauer Energieversorgung in den Priesterhäusern ist bis 29. September zu sehen.
Die überraschenden Funde und Befunde der Grabungen auf einer Baustelle der Zwickauer Energieversorgung (ZEV) lassen die Entstehung und Geschichte des Schulgässchens und der bekannten Priesterhäuser in neuem Licht erscheinen. Westlich und nördlich des Domes wurden Überreste von insgesamt 115 Bestattungen dokumentiert und geborgen, denn der Platz um die Kirche wurde bis in das 16. Jahrhundert als Friedhof benutzt. Trotz der sehr dichten Belegung des Friedhofes um die Kirche wurde der Domhof von den Zwickauern schon immer sehr rege für verschiedenste Zwecke genutzt. Unter der Erde ruhten die Toten und über der Erde ereignete sich der ganz normale Alltag mit spielenden Kindern und regem Treiben. Davon zeugen sowohl Tonmurmeln als auch das Glanzstück der Ausstellung, das ein schlafendes Kind in einer Wiege zeigt.
Die von Archäologen des Landesamtes gewonnenen Erkenntnisse zu Zwickaus Geschichte wurden mit den entsprechenden Funden bereits den Besuchern des ZEV-Kundenzentrums präsentiert. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses an der Ausstellung regte Kulturamtsleiter Dr. Michael Löffler an, die aufschlussreichen Exponate nochmals zu zeigen.