Noch bis zum 31. Mai 2013 ist im 2. Obergeschoss des Rathauses die Ausstellung von Wolfgang List, Architekt a.D., zu sehen.
Präsentiert werden Zeichnungen und Aquarelle mit Motiven der Stadt und des Landkreises Zwickau.
Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr Rathaus, Hauptmarkt 1, 2. OG (gegenüber Bürgermeisterbüros)
Wenn ein Architekt im Ruhestand seine Zeichnungen von historischen Gebäuden der Stadt Zwickau und Motive aus dem Landkreis ausstellt, macht das neugierig. Für den 77-jährigen Maler und Zeichner Wolfgang List, der bis heute Mitglied im Zwickauer Kunstverein ist, stellt seine neunte Ausstellung zugleich ein Novum dar. Bislang machte er sich bei Ausstellungsbesuchern vorrangig einen Namen als Schöpfer grafischer Karikaturen. Wenngleich er auch diesmal einige wenige Blätter dabei hat, die diese Leidenschaft belegen, liegt das Augenmerk für die kleine Rathaus-Exposition nun ganz klar auf Grafiken von Zwickauer Gebäudemotiven in Schwarzweiß sowie auf Aquarellen, die beispielsweise Schlösser der Umgebung zeigen. Zudem sind einige Holzarbeiten zu sehen.
Talent und Liebe zum Zeichnen entwickelte List schon in früher Jugend. Erste Schritte machte er in der Kinderklasse der legendären Mal- und Zeichenschule von Karl-Heinz Schuster und Prof. Carl Michel. Nach Studienzeiten in Glauchau und an der TU Dresden kam der Architekt auch wieder zurück an die Zwickauer Zeichenschule. 43 Jahre lang, bis zum Jahr 1997, war Wolfgang List als Architekt beruflich tätig, seine letzte Arbeit war das Christoph-Graupner-Gymnasium in Kirchberg. In seiner Berufszeit kam ihm die Fähigkeit, Bauwerke perspektivisch und somit für Leute mit wenig Vorstellungskraft anschaulich zu zeichnen, sehr gelegen.
Seine Zeichnungen sind, wie er selbst sagt, wenig abstrakt. Gut möglich, dass er mit seinen Arbeiten den Nerv vieler Rathausbesucher trifft. Viele Einheimische und Besucher wandeln seit der offiziellen Neueröffnung des sanierten und umgebauten Rathauses am 19. März 2011 gern durch die Gänge des ersten Hauses der Stadt und entdecken dabei Kunstwerke einheimischer Künstler. Wolfgang List kann also darauf hoffen, dass dabei auch seine im zweiten Obergeschoss platzierten Werke nicht unentdeckt bleiben. Wer seine handwerklich beeindruckenden Karikaturen schon sah, ist bestimmt besonders gespannt auf die Darstellung von Motiven, die er aus seiner Umgebung kennt.